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„Es riecht ganz schwer nach Wendepunkt!“: Der angehende Dr. Jonas Knaup will zum Studententag einige Kommilitonen mitbringen

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Jonas Knaup ist Student. Das passt irgendwie zum nächsten Heimspiel der Mighty Dogs (12. Platz, 16 Punkte). Denn bevor die Schweinfurter zum Start der Rückrunde nach Erding (7., 29) reisen, erwarten sie den EV Füssen (6., 31) am Freitag zum Ende der Hinrunde zu einem Spiel, bei dem Schüler und Studenten gerade mal einen Euro Eintritt zahlen müssen.

„Stimmt, das könnte ich denen mal sagen!“ Jonas Knaup nimmt die Anregung gerne auf und will seinen Mitstudenten von der Aktion erzählen. „Letzte Saison waren die mal mit 15 Mann da. Meine Kommilitonen haben öfters schon mal ein, zwei Jonas Knaup 00 KopfAutos voll gemacht“, erzählt der 25-Jährige. Heuer aber noch nicht. Das lag daran, dass die ERV-Crew bislang außer zum Start nicht gerade so sonderlich weltbewegend erfolgreich spielte.

Jonas Knaup freilich ist dennoch einer der Aufsteiger der letzten Jahre. 2010 führte er noch die 1b in der Bezirksliga immerhin als Kapitän an. Nachdem er zuvor schon mal bei den Mighty Dogs hinein geschnuppert hatte, deutete damals dennoch wenig darauf hin, dass er knapp drei Jahre später ein echter Leistungsträger sein kann. „Das war damals in weiter Ferne“, gibt Knaup zu. „Aber ich habe schon daran geglaubt. Mein Bruder hat es ja vorgemacht. Also war es auch mein Ziel“, sagt er.

Jonas Knaup 0 AktionDass Vater Harald Knaup. früher Kapitän des ERV und lange Jahre Eishockey-Abteilungsleiter, vor allem mit Stolz dann auf die Eisfläche sieht, wenn Jonas Knaup zusammen mit seinem etwas älteren Bruder Simon ein Verteidiger-Pärchen bildet, versteht sich von selbst. Immer häufiger in letzter Zeit standen beide Knaups in Über- oder Unterzahl-Situationen zusammen auf dem Eis. Der Schüler- und Studententag wird nun auch für Simon ein Thema sein: Der im Spessart tätige Gymnasiallehrer bekam des Öfteren schon Besuch von seiner Klasse. Warum nicht auch am Freitagabend?

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Immerhin hat der Sieg über Bad Tölz nun ja Lust auf mehr gemacht. „Es riecht schwer nach einem Wendepunkt, auch wenn es nicht leichter wird, nur weil wir jetzt einmal gewonnen haben“, sagt Jonas Knaup. „Wir müssen weiter Vollgas geben und haben Platz acht als Ziel. Elf Punkte Rückstand bei 23 Partien sind aufholbar. Es ist ja noch nicht mal Halbzeit“, so der 25-Jährige. „Und mit der Mannschaft ist mehr
möglich. Jeder bei uns spielt Eishockey, um die Play offs zu erreichen….“

Jonas Knaup 1 mit SimonDie Zeit der beiden Knaups im Dress der Mighty Dogs könnte derweil begrenzt sein. Simon wohnt im Spessart, hat Familie. Jonas lebt und studiert in Würzburg im neunten Semester, könnte im Frühling 2015 fertiger Mediziner sein. „Das ist durch das Pendeln natürlich schon stressig“, weiß er. Immerhin bewohnt er zusammen mit dem Teamkollegen und Kommunikationsdesign-Studenten Niklas Zimmermann (und mit Jan Eberlein aus der 1b) eine WG in der Domstadt. „Bis jetzt hat´s immer hingehauen“, sagt er und meint damit: Er fehlte unlängst erst in Selb ein erstes Mal in rund vier Jahren, weil er im Rahmen der Vorbereitung zur Doktorarbeit einen Kongress mit Jonas Knaup 2 AktionKardiologen besuchte, mit rund 120 Leuten. Deshalb verpasste er das Eishockeyspiel vor rund zehn Mal sovielen Menschen. „Die Stimmung in der Mannschaft soll schon da eine ganz andere gewesen sein“, hat man ihm gesagt.

Momentan bleibt wenig Zeit für andere Hobbys. Jonas Knaup, der 2009 auch schon mal einen ganzen Winter ohne Eishockey in Australien verbrachte, muss seine Pläne einer Reise nach Südostasien vorerst verschieben. Thailand oder Vietnam will er demnächst bereisen, aber erst in den Semesterferien und nach der Saison. Derzeit bastelt er an seiner Doktorarbeit, forscht täglich von 9 bis 17 Uhr im Labor bei einem Jonas Knaup 3 AktionProjekt seines Professors. Es geht um Experimentelles, um Proteine, um Biochemie, um Herzinsuffizienz. Für welche Fachrichtung er sich später mal entscheiden wird, lässt Jonas Knaup noch offen. Examen und mündliche Prüfung stehen erst noch an, ein praktisches Jahr ebenso. „Dann weiß ich wohl mehr“, glaubt er und findet das, was der Sportmediziner Dr. Reiner Wirsching, der Teamarzt der Mighty Dogs macht, relativ spannend. Dahin könnte die Reise einmal gehen.

So ein praktisches Jahr verbringen angehende Ärzte oft im Ausland. Knaup weiß: „Irgendwann kommen Studium und Beruf zuerst. Jonas Knaup 5 AktionSemiprofessionelles Eishockey ist dann zu zeitintensiv!“ Er kann sich aber schon vorstellen, auch danach noch in der 2. Mannschaft der Schweinfurter zu spielen, selbst wenn er als Mediziner arbeitet. Wobei sich die Frage stellt, wie weit es das Talent Jonas Knaup (gilt natürlich auch für Bruder Simon) hätte bringen können ohne Studium und Beruf. „Das muss man Außenstehende fragen“, sagt der 25-Jährige. „Aber ich glaube, die Oberliga ist für mich schon das Höchstmögliche…“

„Hut aber vor dem, was die beiden Knaups leisten“, lobt Steffen Reiser beide Brüder und geht dann auf den jüngeren im Speziellen ein. „Jonas hat man vor zwei, drei Jahren in der Bayernliga nicht viel zugetraut. Jonas Knaup 4 AktionUnd auch nach dem Aufstieg in die Oberliga hatten etliche Leute Bedenken, ob er das Niveau besitzt“, sagt der Sportchef der Mighty Dogs. „Und auch wenn er diese Saison seine Form noch nicht ganz gefunden hat und sicher kein Spieler für Wunderdinge ist, so war er doch letzte Saison defensiv unser zuverlässigster Verteidiger. Heuer wird er noch kommen“, spricht Reiser von einer Aufwärtstendenz.

Das betrifft das gesamte Team. Schon am Mittwoch dürften die Mighty Dogs eine weitere positive Nachricht vermelden. Die Vorfreude auf Füssen – sie wächst! Und auch auf kommendne Sonntag: Zum Auswärtsspiel nach Erding soll ab 14 Uhr am Icedome ein Fanbus abfahren. Unter der Rufnummer 0160/8937491 bsteht die Möglichkeit der Anmeldung.

Eishockey-Oberliga Süd:
Schweinfurt Mighty Dogs – EV Füssen (Freitag, 20 Uhr, Icedome)
Erding Gladiators – Schweinfurt Mighty Dogs (Sonntag, 18 Uhr)



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