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Es war mal wieder mehr drin: Bamberg dreht auch ohne Fanunterstützung gegen Schweinfurt das Spiel

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SCHWEINFURT – 16 zu 8 heißt es seit Freitagabend. Oder aus Sicht der Schweinfurter: 2-2-4. Nach Bambergs sicher nicht unverdientem Sieg im Willy-Sachs-Stadion sammelte die Eintracht doppelt soviele Zähler wieder der Aufsteiger, der nach der zweiten Heimniederlage in Serie genau so oft punktete wie er verlor. Und deshalb schauen beide fränkische Rivalen unterschiedlichen Mutes auf je zwei kommende Wochentagaufgaben.

„Ein Dreier in Hof wäre schön“, sagt Gerd Klaus. Nicht unbegründet hofft der Schnüdel-Coach auf einen Auswärtssieg am nächsten Freitag in der Grünen Au. „Weil wir danach spielfrei sind und dann gegen Bayern München spielen. Da kann sich jeder ausrechnen, was wir holen“, befürchtet der 42-Jährige einen möglichen Abstiegsplatz Anfang September. Die acht gesammelten Punkte aus acht Partien seien „immer noch in Ordnung. Aber klar wäre mehr drin gewesen. Ich hoffe, wir lernen noch daraus“, sagt Klaus und schließt das Derby gegen Bamberg mit ein. Wie schon bei Schalding-Heining, in Ingolstadt oder gegen Buchbach brachten die Schweinfurter eine Führung nicht über die Zeit. Bei allen vier Saisonniederlagen lagen sie vorne und waren nicht unbedingt die schlechtere Mannschaft. Ein bisschen Selbstvertrauen, sofern notwendig, können sie sich schon am Dienstagabend beim TSV Großheubach holen, beim Kreisligisten nahe Miltenberg. Wenngleich der FC 05 den Pokal als nicht unbedingt so wichtig ansieht. Bei einem drei Klassen schlechteren Team will man freilich nicht ausscheiden.

Den Bambergern geht´s ein bisschen ähnlich. Zeitgleich am Dienstag haben sie beim ambitionierten Landesligisten in Kitzingen die fraglos schwerere Aufgabe vor sich, aber auch drei Tage später einen Heimschlager mit der gewiss größten Kulisse der Saison gegen Bayern München 2. Der Sieg in Schweinfurt war da beste Werbung, wenngleich gerade mal eine Hand voll Bamberger Fans die kurze Reise mitmachten. „Im Netz und auf den Dörfern den Dicken machen… Bei brianten Spielen sich von ein paar SV´s einschüchtern lassen. Lutscher!“, so stand auf einem Riesenbanner der Schnüdel-Anhänger. Letzten Mai, als die 05er in Memmelsdorf spielten, kam eine Eintracht-Meute nach der Partie und sorgte für Ärger. Die Folge waren einige Stadionverbote (SV´s) für die Oberfranken – und daher die Verweigerung der kompletten Szene, nach Schweinfurt zu reisen. „Schweinfurt, wir hören nichts“, rief ein Einzelner nach dem 2:1 der Gäste und erntete ein „Ihr lächerlichen Affen“ auf dem freilich lauten Block der Hausherren.

Wieder sorgten über 2000 Zuschauer für lange Schlangen an den Schweinfurter Kassen (weshalb zur Pause schon die guten Rindswürste ausverkauft waren), wieder war mehr drin für den Neuling, der erstmals ein fränkisches Duell verlor. Als Nikolai Altwasser seinen Kapitän in Bedrängnis brachte, konnte Johannes Bechmann Saisontor vier von Tom Jäckel nicht vermeiden. 26 Minuten später bediente Bastian Lunz von links Peter Heyer – doch der traf nur den Pfosten. „Das war der Knackpunkt“, weiß Gerd Klaus. „Das ist das Quäntchen Glück“, gab Dieter Kurth zu. Bambergs Coach sah seine Elf danach richtig ordentlich spielen. Im direkten Gegenzug gelang Daniel Schäffler der Ausleich, als der Ball von Innenpfosten hinter die Linie sprang. Schäffler sorgte in der Nachspielzeit für das entscheidende 3:1. Zuvor machte Nicolas Görtler das 2:1 der Gäste mit einer tollen Einzelaktion. Aleksander Hurec hätte vorher schon treffen müssten, Florian Hetzel aber rettete in der 55. Minute auf der Linie. Schweinfurts Kapitän scheiterte spät genauso wie die eingewechselten Michael Kraus und Max Schebak bei noch einigen Chancen der Schweinfurter. Auch ein Unentschieden hätten beide Trainer hinterher wohl als gerecht bezeichnet.

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Was man von Gerd Klaus selten hört, das ist Kritik am Schiedsrichter. „Ich habe ihn hinterher gefragt, ob irgendwas in der Luft liegt“, verriet Schweinfurts Trainer seinen Ärger über das Gespann um Steffen Grimmeißen. „Es macht nämlich nicht so großen Spaß, wenn alles abgepfiffen wird.“ In erster Linie ärgerten sich die Hausherren über eine Szene in der Schlussphase, als Michael Kraus alleine aufs Tor zulief, der Unparteiische aber nach einem energischen Winken seines Assistenten die Partie unterbrach. „Das Spiel stand da wirklich Spitz auf Knopf“, gab Dieter Kurth zu. Was Gerd Klaus noch ärgerte: Der Stellungsfehler von Marco Janz vor dem 1:2 oder sein diesmal eher weniger effektives Mittelfeld. „Da wollte jeder einfach den Ball nicht haben. Deshalb mussten wir immer wieder lange Bälle schlagen.“

„Einige dachten letzte Woche schon, dass wir weiter sind. Doch ein Schlendrian darf nicht rein“, ärgerte Dieter Kurth die Heimniederlage gegen Hof. So sind es immerhin trotzdem 16 Punkte auf Bambergs Konto, zwei im Schnitt pro Match. „Wir haben alle zu kämpfen in dieser Liga“, sagt der 50-Jährige mit Vorfreude auf Bayern München und eine ordentliche Kulisse. Die wird es auch kommende Saison im Willy-Sachs-Stadion wieder geben, wenn beide Teams der Regionalliga erhalten bleiben. „Es wäre schade, wenn wir nächste Saison nicht wieder so ein Fludium hätten“, drückte es der Thüringer aus. Die Atmosphäre hat ihm also gefallen. Vor allem wegen des Endresultates.

Einen noch ausführlicheren Bericht mit mehr Fotos, den taktischen Aufstellungen, Noten für alle Akteure und zahlreichen Stimmen zum Spiel bringt das fränkische Fußballportal anpfiff.info

Fußball-Regionalliga Bayern: 1. FC Schweinfurt 05 – Eintracht Bamberg: 1:3 (1:1)
Schweinfurt: Christopher Pfeiffer – Philip Messingschlager, Florian Hetzel, Marco Janz (ab 69. Michael Kraus), Bastian Lunz – Michael Krämer – Stefan Seufert (ab 61. Philipp Kleinhenz), Erkan Esen – Steffen Krautschneider – Peter Heyer (ab 73. Max Schebak), Tom Jäckel.
Bamberg: Mario Aller – Ken Kishimoto, Kevin Kühnlein, Johannes Bechmann, Nikolai Altwasser – Florian Wenninger – Lukas Görtler (ab 73. Marco Hillemeier), Markus Fischer (ab 81. Christoph Kaiser), Daniel Schäffler – Aleksandre Hurec (ab 89. Tobias Seifert), Nicolas Görtler.
Tore: 1:0 Tom Jäckel (9.), 1:1 Daniel Schäffler (36.), 1:2 Nikolas Görtler (65.), 1:3 Daniel Schäffler (90. + 4).
Schiedsrichter: Steffen Grimmeißen (Löpsingen)
Gelbe Karten: Lunz, Jäckel – Fischer.
Zuschauer: 2034.



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