FC 05-Matchwinner vom Hinspiel gegen Trogen ist Bankdrücker – Tobias Rosenberger: „Mehr kann ich nicht machen!“

SCHWEINFURT – Die ganz weite Reise bis ins Dreiländereck zwischen Bayern, Thüringen und Sachsen hätte dem FC Schweinfurt 05 (1. Platz, 51 Punkte) am Sonntag bevorgestanden. Wie schon zuletzt gegen Kleinrinderfeld hätten es die Schnüdel mit einem Aufsteiger und Kellerkind zu tun gehabt. Der gastgebende FC Trogen (16., 15) belegt einen Abstiegsplatz, verlor letzten Sonntag auf Kunstrasen bei Don Bosco Bamberg und setzt natürlich darauf, alle bisherigen vier Siege (gegen Bamberg, Selbitz, Erlangen und Kleinrinderfeld) zuhause in Hochfranken eingefahren zu haben. Bekanntlich wurde die Partie aber am Donnerstag schon abgesetzt.

Ob die Gäste diesmal auf den Mann des Hinspiels gesetzt hätten, scheint eher fraglich. Tobias Rosenberger erzielte nach rund einer Stunde das Goldene 1:0 beim mühevollen Sieg des Tabellenführers im Hinspiel. Wenige Tage zuvor gelang dem 23-Jährigen das 1:0 beim 4:0-Erfolg der Schweinfurter in Kleinrinderfeld. Und eine Woche nach Trogen schoss Rosenberger das so wichtige 2:1 beim Derbysieg in Großbardorf. Und nochmals eine Woche später bedeutete Rosenbergers vierter Treffer den 2:0-Endstand gegen Memmelsdorf.

Mehr als 13 Einsätze schlagen bei ihm jedoch nicht zu Buche und auch bei den vier Toren blieb es bis heute. Letzten Freitag beim Rückspiel gegen Kleinrinderfeld saß der Student für Wirtschaftsingenieurwesen aus dem Landkreis Main-Spessart 90 Minuten lang auf der Bank, musste mit ansehen, wie Martin Thomann und Kevin Fery eingewechselt wurden. Zwei 18-Jährige, die Rosenberger ausgeblicklich den Rang abgelaufen haben. Doch der Hauptgrund, warum der Ruppertshüttener keinen Stammplatz hat nach seiner Rückkehr vom Würzburger FV, wo er drei Jahre lang spielte, ist wohl ein ganz anderer.

Und der heißt Peter Heyer. Nach der Partie in Großbardorf im August letzten Jahres wechselte der 32-Jährige von Eintracht Bamberg aus der Regionalliga zum FC 05. Klar, dass Heyer immer spielen möchte und dass seine Quote von neun Toren und einigen Vorlagen in 15 Partien für den Lehrer spricht. Fünf Unentschieden sind die einzige negative Ausbeute der Schnüdel, seit Heyer für sie kickt. Und beim 1:1 vor der Winterpause machte der Torjäger in der Nachspielzeit das so wichtige 1:1 und unterstrich dabei seinen Wert.

„Ich habe im ersten Spiel gegen Memmelsdorf noch zusammen mit ihm in der Spitze gespielt. Seitdem bin ich draußen. Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll… Dafür ist es doch eigentlich in diesen Wochen zu gut gelaufen!“ Tobias Rosenberger ist ein bisschen frustiriert, will freilich keinen Ärger machen. Am letzten Sonntag spielte er in Stammheim „auf einem katastrophalen Platz“ für die U 23 der Schnüdel, schoss beim 2:1-Sieg das Führungstor. „Mehr kann ich nicht machen“, sagt er und vertraut darauf, dass Trainer Gerd Klaus, der in Stammheim unter den Zuschauern weilte, sein Bemühen zur Kenntnis nimmt. „Aber eigentlich kommt es mir so vor, als wenn ich machen könnte, was ich will“, rätselt Rosenberger.

Während der Vorbereitung war er erst krank und verletzte sich dann beim Spiel gegen Greuther Fürth II am Zeh. Das bedeutete eineinhalb Wochen Pause. „Aber jetzt geht´s mir gut“, Versichert er. Was auch daran liegt, dass er noch bis Mitte März Semesterferien hat und sich voll auf den Fußball konzentrieren kann. In Trogen hätte Rosenberger zumindest im Kader gestanden und wieder auf zumindest einen Kurzeinsatz gehofft, um Werbung in eigener Sache zu machen. So darf er wohl schaon am Samstag in der U 23 ran gegen Geesdorf. Sein Vertrag läuft nur bis Saisonende. Und dann? „Schwer zu sagen. Ich warte mal ab, wie es jetzt weitergeht. Dauerhaft auf der Bank will ich natürlich nicht sitzen“, sagt Tobias Rosenberger.

Dieser Beitrag stand bereits Mitte der Woche auf dem fränkischen Fußball-Portal www.anpfiff.info, das rund um die Uhr über die Schnüdel berichtet, aber auch von anderen Bayern- und Landesligisten sowie aus der Bezirksliga bis hinunter in die unteresten Schweinfurter Fußball-Spielklassen.