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Forst fordert Bad Kissingen heraus: Mohamed Hamdoun, der stürmende Torwart!

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FORST – Nach drei Siegen in Serie ist der seit fünf Partien ungeschlagene TSV Forst fast schon so gut wie alle Abstiegssorgen los. Sogar Rang drei könnte die Elf von Udo Romeis nun angreifen. Doch zunächst geht es gegen den kriselnden Tabellenführer FC Bad Kissingen, der den TSV an sich letzten Sommer schon in die Kreisliga geschossen hatte.

Rückblende: Nach dem 0:0 im Hinspiel auswärts bedeutete das 1:2 zuhause gegen die Saalestädter in der Relegation den sportlichen Abstieg der Forster. Doch dann wurde ein weiterer Platz in der Bezirksliga frei und der TSV setzte sich in Eußenheim knapp mit 1:0 gegen die SG Hettstadt durch. Klassenerhalt geschafft!

Damals nahm sich Mohamed Hamdoun gerade eine einjährige Auszeit in Forst, wurde mit den Freien Turnern Schweinfurt unter anderem Kreispokalsieger. Als Torwart. Nach einer Saison kehrte der gebürtige Tunesier, der 2012 nach Deutschland kam und der in Schweinfurt im Hafen in der Druckerei Saalfrank arbeitet, nach Forst zurück. Und weil dort mit Julian Schunk nun der Ex-Gädheimer im Tor steht, versucht sich Hamdoun im Feld.

Mit Erfolg: Der verheiratete 27-Jährige traf diese Saison schon acht Mal, ist mit Tobias Düring bester Torschütze des TSV und daher arg beteiligt am Höhenflug seiner Mannschaft. Grund genug, um sich mit Mohamed Hamdoun mal länger zu unterhalten.

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Herr Hamdoun, drei Siege in Serie: Sind Sie selbst überrascht, wie gut es die letzten Wochen lief für Ihre Forster?
Mohamed Hamdoun: Wir haben sehr gute Winterpause gehabt und nicht viele Verletzungen wie am Anfang… Ich denke, wir werden immer besser und sind auf dem richtigen Weg.

Was ist denn mit Ihnen los? Seit dem 2:2 gegen Gochsheim Ende Februar warten wir auf Ihr neuntes Saisontor!
Mohamed Hamdoun: Stimmt, drei Wochen kein Tor… Ich sage mal, ich hatte kein Glück. Aber Hauptsache dass wir die Punkte zuletzt mitnahmen. Und vielleicht klappt es gegen Bad Kissingen ja wieder (grinst).

Das war natürlich gerade ein bisschen spaßig gefragt. Acht Tore sind ja eine ganze Menge. Noch dazu, wo Sie in der anpfiff-Datenbank ja als Torwart geführt werden. Sehen Sie sich eher als Keeper oder als Feldspieler?
Mohamed Hamdoun: Ich finde zurzeit Feldspieler besser – und da kann ich auch besser helfen. Aber wenn der Trainer mich als Torwart wieder braucht, dann habe ich damit kein Problem.

Wie muss man sich das vorstellen? Nachdem Sie nach Forst zurückkamen, hatte der TSV mit Julian Schunk einen guten Torwart verpflichtet – und dann sagten Sie sich eben: „Na gut, dann spiele ich halt im Feld!“ War das so?
Mohamed Hamdoun: Als ich nach Deutschland kam und in Forst gewohnt habe, wollte ich als Feldspieler anfangen. Damals bei dem Forster Trainer Marco Forner. Unser Torwart, der ist echt stark – und wenn ich auch im Feld spielen kann: Warum nicht…?

Warum sind Sie eigentlich ausgerechnet in Forst gelandet?
Mohamed Hamdoun: Meine Frau kam aus Forst und deshalb habe ich in Forst gespielt… Wissen Sie, damals konnte ich kein Deutsch und es war schwer für mich. Aber ich bin den Forstern deshalb sehr dankbar.

Und warum der Wechsel zur FTS für ein Jahr – und weshalb die Rückkehr nach nur einer Saison?
Mohamed Hamdoun: Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Aber das war schon auch eine schöne Zeit bei der FTS. Doch ich bin wieder zurück nach Hause zum TSV Forst.

Was ist drin für die Forster in dieser Saison? Vom Abstiegkampf brauchen wir schon nicht mehr zu reden, oder?
Mohamed Hamdoun, Abstiegkampf denke ich nicht. Aber nach oben versuchen wir jetzt was zu machen. Wie gesagt, wir haben mehr Vertrauen letzte Zeit und wir spielen geilen Fußball. Ich denke, es ist noch was drin diese Saison…

Nun kommt Bad Kissingen. Waren Sie damals als Zuschauer dabei, als der TSV in der Relegation sportlich abgestiegen war?
Mohamed Hamdoun: Ja, ich habe zugeschaut. Das war ein schweres Spiel für beide Mannschaften. Aber beim TSV Forst gab es damals viele Verletzte.

Ist eine Revanche drin – auch für das 1:3 im Hinspiel in Bad Kissingen?
Mohamed Hamdoun: Ich denke, viele von uns warten auf dieses Spiel. Bei der Hinpartie war Flo Hetzel verletzt und ich habe nur in der ersten Halbzeit gespielt… Ich kann sagen, dass wir nur die drei Punkte wollen, nichts Anderes.

Der TSV Forst ist derzeit mit Abstand die beste Heimmannschaft. Können Sie sich das irgendwie erklären? Weil die Gegner mit dem Wind in der hoch gelegenen Botensteigarena nicht zurecht kommen?
Mohamed Hamdoun: Ich kann es nicht erklären und ich hoffe, dass es so bleibt. Aber wir müssen uns auswärts verbessern.

Verwundert es Sie, dass die Bad Kissingen drei Mal in Serie zuhause verloren haben, zuletzt sogar gegen Unterspiesheim und jüngst gegen Gochsheim deutlich mit 0:4?
Mohamed Hamdoun: Ja, ich finde es komisch. Aber ich denke, Bad Kissingen glaubte, das wird einfach so weiter gehen mit dem Gewinnen. Doch alle Mannschaften in der Liga haben sich vesbessert und wollen in der Klasse bleiben oder sogar aufsteigen.

Ist es schade, dass Trainer Udo Romeis am Saisonende nach Ramsthal wechelt?
Mohamed Hamdoun: Ja, ich finde es schade. Er hat gut gearbeitet die letzten drei Jahre. Aber ich denke, auch der Flo Hetzel wird das sehr gut machen. Dem Udo wünsche ich schon jetzt viel Glück in Ramsthal.

Florian Hetzel macht es künftig mit Mark Schröttle als Co- und Torwart-Trainer. Werden Sie dann unter Schröttle trainieren – oder weiter nur im Feld?
Mohamed Hamdoun: Ich denke, in der Zukunft werde ich nur im Feld spielen, so lange sich unser Torwart nicht verletzt.

Nachdem Sie vor rund fünf Jahren erst aus Tunesien nach Deutschland kamen, kommen wir um eine Frage nicht herum: Wie sehen Sie die politische Situation der Flüchtlinge, die ja auch aus Ihrem Heimatland nach Europa reisen?
Mohamed Hamdoun: Das ist eine gute Frage. Ich kann und möchte an dieser Stelle aber nur sagen, dass es allen Flüchtlingen, egal ob sie aus Tunesien sind oder aus Syrien, in Deutschland sehr gut geht.

Warum hat es Sie denn eigentlich vor fünf Jahren nach Deutschland verschlagen?
Mohamed Hamdoun: Weil ich eine deutsche Frau gehairatet habe. Deshalb bin ich hier her gekommen.

Danke für das Interview und alles Gute für die nächsten Partien!
Mohamed Hamdoun: Ich bedanke mich! Das war für mich eine Freude, dass ich diese Story machen durfte Auch ich wünsche viel Glück!

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Mitte der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Fußball-Bezirksliga mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.



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