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Gegen den Vatikan mit dem Anstoß des Heiligen Vaters? Helmuth Weisensel und seine Pläne einer Fränkischen Fußball-Nationalmannschaft

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SCHLEERIETH / GEROLZHOFEN – Helmuth Weisensel ist überzeugter Franke. Der 51 Jahre alte freiberufliche Dozent in der kaufmännischen Erwachsenenbildung dürfte als A-Lizenz-Inhaber und Fußballtrainer bald zum Nationaltrainer aufsteigen. Läuft alles nach Plan, dann betreut der Mann aus Schleerieth (Gemeinde Werneck, Landkreis Schweinfurt) am 16. Februar die noch zu gründende Nationalmannschaft Frankens gegen die Tamilen.

Das Team Tamil Eelam (so der komplette Name) ist eine der Nationalmannschaften, die nicht Mitglied der FIFA sind. All diese Teams, zu denen auch die Provence, die Westsahara oder Sansibar gehören, bestreiten eine eigene WM. Die Tamilen kommen nächsten Februar nach Deutschland und bereiten sich dort mit vier Vorbereitungsspielen vor. Gegen Helgoland, die Sorben sowie gegen die Sinti und Roma. Und sie spielen gegen Franken, wenn es nach Helmuth Weisensel geht.

Der Ort steht schon fest: Das Steigerwaldstadion in Gerolzhofen wird es sein. „Das hat die richtige Größe und liegt nicht weit weg vom Drei-Länder-Eck“, sagt Weisensel. 2500 Zuschauer passen ins Stadion. „Ob 300 Leute kommen oder mehr? Ich hab´ keine Ahnung…“, kann der als Sportchef und Trainer vorgesehene Weisensel die Resonanz noch nicht abschätzen.

Zusammen mit dem ein Jahr jüngeren Matthias Schmitt aus Wülfershausen, der nun in Sulzthal wohnt, und Jochen Pfeuffer aus Rieden hatte er die Idee. Der jüngere Pfeuffer ist Mitglied des Fränkischen Bundes, der sich für die Region Franken engagiert, der am liebsten ein Bundesland Franken erschaffen würde, der sich für Kultur und Brauchtum der drei Regierungsbezirke einsetzt.

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HELMUTH WEISENSEL Franken 2„Wir wollen drei Fliegen mit einer Klappe schlagen“, sagt Weisensel (auf dem Bild). Die Region fördern, die Identifikation, die Verbundenheit mit Franken ist das eine. Dann soll ein sportlicher Anreiz geschaffen werden für fränkische Amateurfußballer. Und den Erlös der Partien wollen die Initiatoren spenden für einen guten Zweck.

Amateurfußballer, genau: „Wir basteln gerade am Kader“, berichtet der sportlich Verantwortliche. Namen kann er noch keine nennen. Allerdings sollen möglichst Fußballer aus Ober-, Mittel und Unterfranken von der Regionalliga bis zur Landesliga mitspielen. „Vielleicht auch von Bezirksligisten. Bislang ist die Resonanz bei den Vereinen nicht schlecht.“ Aus Marketing-Gründen soll das Team auf alle Fälle als Nationalmannschaft Frankens auflaufen. Profis wird man ziemlich sicher keine bekommen. Ob ehemalige auflaufen könnten, prominente Kicker also vom Club oder so, ist noch nicht endgültig entschieden.

Spinnerei oder eine echte Vision? „Das trifft den Nagel auf den Kopf. Denn es ist eine Mischung aus beidem“, sagt der 51-Jährige. „Wir sehen es natürlich nicht bierernst, aber auf dem Platz wollen wir schon für die Raute kämpfen!“ Der einstige Trainer des Würzburger FV (Co unter Dieter Noack), der danach vier Jahre bei Bezirksligist Karlstadt tätig war und letzte Saison noch bei der FT Schweinfurt 2, weiß natürlich, dass er und seine Kompanen erst noch grünes Licht vom Bayerischen Fußball-Verband erhalten müssen. Eine Anfrage ist gestellt, der Verband sollte den Spaß mitmachen. Immerhin geht´s ja auch um einen guten Zweck und will das Frankenteam nicht in Konkurrenz treten mit dem BFV. Man sucht bereits nach einem Trikotsponsor und hat auch die beiden Sportartikelfirmen adidas und Puma angeschrieben.

Ein Mal im Jahr, denn möglichst im Sommer und um den „Tag der Franken“ herum soll die Nationalmannschaft dann auflaufen, wenn machbar. Natürlich lautet das Endziel, irgendwann mal bei der Non-FIFA-WM mitzumachen. Doch Helmuth Weisensel hat auch noch eine ganz andere Vision, die sich aber wohl nie wird erfüllen lassen. Ein „Länderspiel“ gegen den übrigens von Giovanni Trapattoni trainierten Vatikan freilich scheint machbar. Dieses Team gibt es tasächlich. „Schön wäre“, lacht Weisensel, „wenn dann der Heilige Vater den Anstoß ausführt!“



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