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Hakan Aydin sagt niemals nie: Er ist überzeugt vom Klassenerhalt der Freien Turner

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Was wäre, wenn…. die Freien Turner Schweinfurt nicht gegen Ramsthal und in Bad Kissingen jeweils auf sensationelle Weise Partien gedreht hätten? Oder Anfang April nicht in der 95. Minute gegen Gochsheim den Sieg gefeiert hätten? Dann…. klar, dann wäre die FTS nun schon sicherer Absteiger in die Fußball-Kreisliga. Aber….

…. das klappte ja alles nach einem 0:2-Rückstand gegen Ramsthal, nach einem 0:3 in Bad Kissingen nach nur zehn Minuten, nach Gochsheims 1:1 in der 91. Minute. Und deshalb darf das Urgestein der Landesliga darauf hoffen, zumindest in der Bezirksliga zu bleiben. Bei drei Punkten Rückstand des Vorletzten auf die beiden vor der FTS liegenden Teams aus Riedenberg und Ramsthal ist zwei Spieltage vor dem Ende der Saison wenigstens der Relegationsplatz noch drin.

Hakan Aydin, hauptberuflich ein Diplom-Ingenieur, erzielte den so wichtigen 1:3-Anschlusstreffer. Es war das dritte Saisontor des 25-Jährigen, der zum Saisonbeginn von der U23 des FC Schweinfurt 05 zum Stadtrivalen wechselte. Vor dem Finale dieser Runde sprach anpfiff.info mit Aydin über Chancen und Risiken.

Herr Aydin, was ging denn bei Ihnen im Kopf vor, als es letzten Samstag in Bad Kissingen 3:0 stand für die Hausherren?
Hakan Aydin: Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, waren zu weit weg von den Gegnern und haben diesen dadurch Räume ermöglicht, die sie effizient genutzt haben. In meinem Kopf ging vor, dass – egal wie viel es steht -, wir dieses Spiel definitv nicht verlieren dürfen und uns wieder zurückkämpfen müssen.

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Wenn man schon in der Vorwoche – wie die FTS es schaffte – ein 0:2 aufholt, dann scheint die Moral ja zu passen. Woran aber hakt es, dass Ihr Team so weit hinten steht?
Hakan Aydin: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir ein sehr starkes Team haben. Durch diverse Verletzungen wichtiger Spieler und das Pech, das uns an den Füßen haftet, kam es zu dieser Misere.

Beschreiben Sie doch mal Ihr Tor in Bad Kissingen!
Hakan Aydin: Ich habe einen diagonalen Lauf von der rechten Seite Richtung Sechzehner hinter die Kissinger-Abwehr angesetzt und einen super Flugball von Henry Stenzinger auf Brusthöhe erhalten. Ich konnte den Ball schön in Richtung Tor mitnehmen, jedoch wurde der Winkel zu spitz um selbst abzuschließen, so dass ich auf Fabian Reith im Zentrum ablegte, der den Ball auf Nino Scheidler spielte und dieser letztendlich wieder auf mich ablegte, so dass ich das wichtige 3:1 erzielen konnte.

Und wie war das mit dem Ausgleich zum 3:3, angeblich ein Eigentor der Bad Kissinger?
Hakan Aydin: Da ich mich circa in der 65. Minute verletzt hatte, konnte ich das Spiel leider nur noch von außen beobachten. Die Mannschaft hat immer mehr Druck aufbauen können, war hinten jedoch dementsprechend anfällig. Als das 3:3 dann fiel, war die Freude groß und vielleicht sogar der Glaube an einen möglichen Sieg zu spüren.

Denkt man nach so einem 0:3 auch daran, dass die Hausherren, selbst wenn sie oben stehen, einerseites an der Maibacher Höhe das Hinspiel verloren, andererseits aus den sieben Heimspielen zuvor gerade mal einen einzigen Punkt holten?
Hakan Aydin: Nein, absolut nicht. Nach dem 0:3 gab es nur einen Gedanken und der war es, diesen Rückstand mit allen Mitteln in einen Sieg oder zumindest in ein Unentschieden zu verwandeln. Dies ist uns glücklicher- und verdienterweise auch gelungen.

Klappt das nun noch mit dem Ligaerhalt?
Hakan Aydin: Es scheint unwahrscheinlich zu sein, jedoch bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt packen werden. Wir haben es leider nicht mehr selbst in der Hand und müssen mitunter auf die Ergebnisse der Konkurrenten hoffen.

Kommendes Wochenende gegen Wiesentheid müssen Sie auf alle Fälle siegen. Gut vielleicht, dass es für den Gegner um nichts mehr geht? Oder eher schlecht, weil Wiesentheid den Kopf frei hat?
Hakan Aydin: Es ist irrelevant, ob es gut oder eher schlecht ist. Wir müssen auf uns schauen, unsere Leistung abrufen und definitiv einen Sieg einfahren.

Brauchen Sie auch am Sonntag wieder einen 0:2-Rückstand um zu gewinnen?
Hakan Aydin: Ich hoffe nicht, dass wir erneut einem Rückstand hinterherlaufen müssen, jedoch zählt zum Schluss nur das Endergebnis.

Danach geht´s noch nach Riedenberg zu einem direkten Rivalen. Gegen ein Endspiel hätten Sie aber wohl nichts, oder?
Hakan Aydin: Wenn Ramsthal kommendes Wochenende in Oberschwarzach verliert und wir gegen Wiesentheid gewinnen sollten, wird es am letzten Spieltag definitiv zu einem Endspiel gegen Riedenberg kommen, wogegen wir selbstverständlich nichts hätten, im Gegenteil.

Gegen Ramsthal verloren Sie den direkten Vergleich nach einem 0:3 dort. Ramsthal spielt aber noch in Oberschwarzach und gegen Dampfach – also gegen Aufstiegsanwärter. Riedenberg muss nach Krum, das auch noch zittert. In Sachen Restprogramm kann die FTS eigentlich zufrieden sein, oder?
Hakan Aydin: Man sollte die Stärke seines Gegners nicht oder wenigstens nicht nur am Tabellenplatz festmachen. Wenn man nach der Tabelle geht, können wir mit dem Restprogramm im Vergleich zu dem der direkten Konkurrenten zufrieden sein.

Strahlungen hat jetzt schon fünf Punkte mehr und tritt gegen Absteiger Gerolzhofen und in Geesdorf an. Haben Sie den direkten Klassenerhalt schon abgehakt?
Hakan Aydin: Sage niemals nie! Es ist äußerst unwahrscheinlich, den direkten Klassenerhalt noch zu schaffen, jedoch ist im Fußball bekanntlich alles möglich.

Warum wechselten Sie denn eigentlich vom Stadtrivalen FC 05 letzten Sommer zur FTS?
Hakan Aydin: Aus beruflichen Gründen. Durch meine neue Tätigkeit im Außendienst hätte ich es nicht mehr zu den Trainingseinheiten geschafft, die beim FC 05 2 drei bis viermal die Woche stattfinden. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, eine Liga weiter unten etwas kürzer zu treten.

Nach zahlreichen Einsätzen zuvor spielten Sie letzte Saison nur wenige Male für die Schnüdel. Warum?
Hakan Aydin: Ich habe zu diesem Zeitpunkt im Frankfurter Raum gearbeitet und auch gewohnt. Deshalb konnte ich wochentags nicht mehr zum Training und war nur an manchen Wochenenden in Schweinfurt. Demensprechend kam ich letzte Saison zu einer überschaubaren Anzahl an Einsätzen in der Landesliga.

Haben Sie sich gefreut, als die U23 der Schnüdel am Samstag in Kahl aufstieg? Gibt´s noch Kontakte?
Hakan Aydin: Natürlich habe ich mich für die Jungs gefreut. Sie haben es sich erarbeitet und verdient. Unglaublich was Ulli Baumann mit dieser jungen Truppe erreicht hat. Ich habe die Mannschaft erst am Wochende bei ihrer Aufstiegsfeier getroffen und jedem Einzelnen persönlich gratuliert und bereits alles Gute für die Bayernliga in der kommenden Saison gewünscht.

Gegen Selbitz und Eintracht Bamberg kamen Sie sogar schon mal zu Einsätzen in der ersten Mannschaft, als die damals in der Bayernliga spielte. Warum hat es für Sie danach nicht für mehr gereicht?
Hakan Aydin: Ein Grund war sicherlich die Endphase meines Studiums, die sich mit den Trainingszeiten der fast täglichen Einheiten überschnitt, so dass ich diese nicht wahrnehmen konnte. Während meiner Zeit in der ersten Mannschaft des FC 05 habe ich zudem mir in der Freizeit einen Kniescheibenanbruch zugezogen, weswegen ich ca. 1,5 Jahre pausieren musste. Die Verletzung hat mich komplett rausgebracht, muskulär und konditionell, so dass es anschließend auch nicht mehr gereicht hat.

Bleiben Sie bei der FTS – auch im Falle eines Abstiegs?
Hakan Aydin: Ich habe nicht vor, den Verein zu wechseln.

Danke für das Interview und alles Gute für die nächsten Partien!

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Anfang der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Fußball-Bezirksliga mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.



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