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In Illertissen war mal wieder mehr drin: Doch nach der letztlich verdienten Niederlage müssen die Schnüdel nun zuhause gegen die Schlusslichter punkten – MIT FOTOS UND 3 VIDEOS!

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ILLERTISSEN / SCHWEINFURT – Auf der Fahrt nach Illertissen kam der Mannschaftsbus der Schnüdel erst an Aalen vorbei und dann an Heidenheim. Beide Städtchen, mit 66.000 und 46.000 Einwohnern durchaus vergleichbar mit Schweinfurt und nur etwas mehr als 20 Kilometer voneinander getrennt, boten vor knapp mehr als zehn Jahren Fußball noch deutlich unterhalb des FC 05-Niveaus.

Nun hat sich der VfR aus Aalen im dritten Jahr in der 2. Bundesliga etabliert und setzt der FC Heidenheim als Aufsteiger zum Höhenflug an, klopft am Tor der Bundesliga. Freitagabend war die schnell gewachsene Voith-Arena mit 13.000 Zuschauern im Schlager gegen Kaiserslautern abermals ausverkauft. Wenige Stunden später schauten in Illertissen 365 Leute zu. Die meisten, bis auf die 34 Schlachtenbummler aus Schweinfurt, freuten sich über ein 2:1 des zweifachen Bayerischen Amateurmeisters.

Als „unterm Strich verdient“ bezeichneten beide Trainer mit der gleichen Wortwahl den Sieg der Hausherren. Für Illertissens Holger Bachthaler war das Spiel die gute Reaktion seiner Mannschaft auf die Niederlage zuvor in Buchbach. Bei Schweinfurts Gerd Klaus kam neuerlich die Erkenntnis auf: „Gegen solche Mannschaften wie auch gegen die Würzburger Kickers oder Bayern München 2 langt´s halt nicht von der Qualität. Letzte Saison waren wir von denen aber teils noch meilenweit entfernt. Heuer spielen wir wenigstens nicht schlecht!“ Auf das 1:5 in Illertissen vergangene Runde folgte nun die knappe Niederlage. Hilft zwar nichts, aber ein Aufwärtstrend ist im Gesamten weiter erkennbar. Und: Diesen Samstag war mehr drin. „Deshalb haben wir uns ja auch was ausgerechnet“, so der 44-Jährige hinterher beim Pressegespräch im Foyer der schmucken Vöhlin-Halle gleich neben dem Vöhlin-Stadion, das wiederum an das Nautila-Freizeitbad grenzt.

Auch zwangsweise musste Klaus seine Startformation ändern. Steffen Kraustschneider, Michael Kraus oder Kevin Fery wollte er ohnehin eine Pause gönnen. Doch kurzfristig ließ der Oberschenkel von Joe Bechmann keinen Einsatz zu. Und so verteidigten Manuel Müller und Marco Janz innen, kam kurzfristig Philipp Kleinhenz zum Startelf-Debüt. Etwas offensiver als gedacht begannen die Schnüdel, die ansonsten mit einer Fünferkette hätten spielen wollen.

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FC 05 in Illertissen 00Nach neun Minuten hatte Simon Häcker die besten Chance der ersten Halbzeit, köpfte den Ball aber nach einem abgefälschten Freitoß von Kleinhenz aus wenigen Metern über das Tor. „Den Ball muss er reindrücken“, weiß Gerd Klaus. Dann machten die Schnüdel dicht, ließen nichts zu, kassierten aber quasi mit dem Pausenpfiff das 1:0. Marco Hahn bediente Ardian Morina, Maximilian Löw staubte letztlich ab. Nach 15 Minuten des Besinnens dauerte es nur fünf weitere, ehe Philipp Kleinhenz passte, Keeper Kim Anders nicht ans Leder kam und Simon Häcker so freistehend zum Ausgleich. Und dann das: Gerd Klaus wechselte nach dem 1:1 gleich dreifach aus.

Der angeschlagene Pablo Pigl ging genauso wie Kleinhenz und Adrian Dußler vom Feld. Fery, Krautschneider und Kraus kamen. „Wir wollten gewinnen“, drückte Sportdirektor Rüdiger Mauder den Grund des ohnehin geplanten Vorhabens aus. Letztlich klappte das nicht. „Die Mannschaft hat sich für ihren Aufwand leider nicht belohnt. Das war aber ein Gegner, bei dem man einen Punkt hätte mitnehmen können“, weiß Mauder.

Nur zwei Minuten nach dem Dreifach-Wechsel fiel das letzte Tor. Und es ärgerte die Schnüdel. Weil ein Illertissener mit der Hand auf den Ball fiel, trotzdem die Hausherren einen Freistoß bekamen. Marco Hahn flankte wieder, fand diesmal Ardian Morina. Felix Reusch im Kasten hatte keine Chance, parierte später aber mit dem Fuß gegen Christian Essig. Die großen Chancen zum Ausgleich fehlten den Schweinfurtern, die einmal aber einen Handelfmeter sehen wollten für sich. Es gab ihn nicht, Tom Jäckel beschwerte sich – und sah das fünfte Mal Gelb diese Saison. Nächsten Freitag spielen die 05er ohne ihre beiden Sturmspitzen, weil ja auch Marino Müller noch (rot-)gesperrt ist.

„Illertisssen ist schon gut besetzt und hat mit Recht gewonnen. Aber die Szene vor dem 2:1 war schon der Wahnsinn“. ärgerte sich Gerd Klaus über das ausgebliebene Erfolgerlebnis. Seit 60 Jahren erst ist Illertissen eine Stadt, feierte dieses Jubiläum am Wochenende. Dazu passen die genau 61 Werbepartner im Stadionheft des FV. Verglichen mit den knapp zwei Hand voll im Magazin der Schnüdel erkennt man vielleicht auch da die Unterschiede zwischen einer Spitzenmannschaft und einem Traditionsverein, der sich erst wieder etablieren will im Fußball einer höheren Liga.

Auf der Heimfahrt am frühen Samstagabend kam der Mannschaftsbus der Schnüdel auch an Ulm vorbei. Der SSV kickte Ende der 90er Jahre noch für ein Jahr in der ersten Bundesliga, rauschte dann tief, schlitterte mehrfach in finanzielle Probleme. Nach dem 1:0 am Freitagabend bei Schlusslicht VfR Mannheim etablierten sich die Ulmer mit ihrem gewaltigen, derzeit rund 20.000 Mann fassenden Donaustadion immerhin im Mittelfeld der fünftklassigen Oberliga Baden-Württemberg. Im Fußball kann´s also genauso in die eine, wie auch in die andere Richtung gehen. Bei den Schweinfurtern freilich will man langfristig wieder weiter nach oben schauen.

FC 05 in Illertissen 0

Nun stehen zwei Heimspiele für die Schnüdel in Serie an – gegen die beiden Schlusslichter der Regionalliga. Zunächst geht es gegen den Tabellenletzten aus Seligenporten kommenden Freitag, gegen ein Team also, das Gerd Klaus vor seiner Zeit in Erlangen bis 2007 betreute auf einer seiner ersten Trainerstationen. Eine Woche später geht es zum Start der Rückrunde gegen Eintracht Bamberg, das sich nach der Heimniederlage gegen Heimstetten am Samstag von Coach Roberto Pätzold trennte. Bei nur noch acht Punkten Vorsprung zur Abstiegszone müssen die zuletzt fünf Mal sieglosen Schweinfurter nun wieder in die Erfolgsspur zurückkommen. Sonst besteht doch noch die Gefahr, dass den FC 05 bald wieder drei Ligen trennen von Vereinen wie Heidenheim oder Aalen….

Aus Illertissen berichtet Michael Horling für inundumsw.de. Für die lokale Print-Zeitung, die noch nicht mal täglich erscheint, war in Mittelschwaben kein Redakteur vor Ort.

Fußball-Regionalliga Bayern: FV Illertissen – 1. FC Schweinfurt 05: 2:1 (1:0)
Illertissen: Anders – Enderle, Nebel, Strahler, Heikenwälder, Essig, Hahn, Schaller (ab 66. Kling), Hämmerle, Löw (ab 74. Spann), Morina (ab 84. Robinson)
Schweinfurt: Reusch – Pigl (ab 53. Krautschneider) Man. Müller, Janz, Lunz – Krämer, Dußler (ab 53. Fery) – Mache, Kleinhenz (ab 53. Kraus), Häcker – Jäckel.
Tore: 1:0 Löw (45.), 1:1 Häcker (50.), 2:1 Morina (55.); Schiedsrichter: Hanslbauer (Altenberg); Zuschauer: 365 (davon 34 aus Schweinfurt).

Und so geht´s weiter:
1. FC Schweinfurt 05 – SV Seligenporten (Freitag, 24. 10., 19 Uhr, Willy-Sachs-Stadion, unter Flutlicht)
1. FC Schweinfurt 05 – FC Eintracht Bamberg (Freitag, 31.10., 19.30 Uhr, Willy-Sachs-Stadion, unter Flutlicht)

Und hier vor einer Bildergalerie noch drei Videos vom Spiel Illertissen – Schweinfurt am Samstag. Das dritte zeigt das Tor der Hausherren zum entscheidenden 2:1…




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