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Keine Chance für Ingolstadt gegen 110 Schnüdel-Prozente: Warum beim FC 05 am Samstagabend die Schleusen offen sind – MIT GANZ VIELEN FOTOS!

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Mannschaftsabende sind eine feine Sache. Der dritte in dieser Saison stand am Samstag beim FC 05 an, der vorweihnachtliche angesichts der letzten Partie des Jahres. Und wie schon bei den beiden ersten schafften die Schnüdel zuvor einen Sieg. In Hof gewannen sie, feierten danach in Bamberg, Rosenheim schlugen sie und nun erstmals in dieser Saison die Zweitvertretung eines Profivereins. Hut ab vor den Schweinfurtern, die nach 24 der 36 Partien als 13. auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern.

Das 2:0 gegen Ingolstadt II bot eigentlich genau den Fußball, den das grün-weiße Herz so liebt. Kampf pur, einen bedingungslosen Fight, Einsatz ohne Ende. „Was das Team im kämpferischen Bereich abgeliefert hat, das das war der Wahnsinn. da gibt´s eigentlich keine Steigerung mehr. Wir haben natürlich mehr gefightet wie gespielt. Wir hatten freilich auch ein Quäntchen Glück. Ingolstadt hat ein gutes Spiel geboten, konnte aber gegen 110 Prozent von uns nichts ernten“, brachte es FC 05-Coach Gerd Klaus auf den Punkt.

Nach dem unglücklichen 2:3 im Hinspiel hätten die Unterfranken nun sogar wie schon gegen die Würzburger Kickers und gegen Nürnberg II die Europa-Cup-Wertung gewonnen. Kurios, dass wie im Hinspiel Tom Jäckel und Peter Heyer für Schweinfurt trafen. Jäckels 1:0, sein schon neuntes Saisontor, resultierte aus einem Kopfball in der 41. Minute im FC 05 schlaegt Ingolstadt 0Anschluss an eine kurz ausgeführte Ecke. Und Heyers 2:0, der siebte Streich des Routiniers aus Bamberg, fiel nach rund einer Stunde durch einen per fulminanten Schuss abgeschlossenen Angriff.

„Kompliment an die Schweinfurter Mannschaft und an meinen Kollegen. Die Truppe war richtig gut eingestellt gegen uns“, lobte Ingolstadts Coach Tommy Stipic. „Das war ein schön anzuschauendes Spektakel. Wir haben uns gewehrt und Herz gezeigt“, lobte er den Gegner, aber auch sein Team. Das hatte zumindest drei ganz dicke Gelegenheiten: Drei Minuten vor den 1:0 traf Stefan Müller nur den Pfosten. In der Nachspielzeit machte es ihm Dominik Schmitt nach und damit ausgerechnet der Mann, der in der Sommervorbereitung ein Testspiel im Dress der Schnüdel absolvierte, der nach Schweinfurt hätte wechseln können.

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Und dann war da noch die 71. Minute: Bastian Lunz legte Stefan Müller. Aus elf Metern durfte Manuel Schäffler antreten, Matthias Gumbrecht aber, unter der Woche beruflich in Österreich unterwegs, parierte heldenhaft den Strafstoß. „Das war der vierte verballerte Elfmeter dieser Saison und die Schlüsselszene. Wir hätten rankommen können. Danach habe ich einen Bruch bei uns gesehen“, analysierte Stipic. „Wenn Matze nicht so sensationell hält, dann kippt das Spiel noch“, vermutet Klaus.

Doch so war´s verdient, weil die Hausherren durch Schüsse von Florian Hetzel und Steffen Krautschneider, durch Solos von Krautschneider und Peter Heyer Ingolstadts Keeper Thomas Reichlmayr mehrfach noch zum Schwitzen brachten. Am Ende half Tom Jäckel aus Eigeninitiative hinten als dritter Manndecker aus, so dass die Schnüdel das Resultat über die Runden brachten.

FC 05 schlaegt Ingolstadt 00Der Co-Trainer der Gäste konnte die Niederlage noch am leichtesten verschmerzen. Ralf Keidel begann ja seine Karriere mit danach dem Wechsel nach Newcastle in Englands erste Liga und folgenden Stationen in Duisburg, Oberhausen, Ahlen und eben Ingolstadt beim FC 05. „Das war nicht unverdient für Schweinfurt. Ihr braucht gar keine neuen Spieler. Ihr habt eine vernünftige Trupe auf dem Platz, die der Trainer gut geformt hat. Ihr müsst nur Ruhe bewahren“, schätzt Keidel die Situation ein und würde sich freuen, „wenn Schweinfurt oder auch die Würzburger Kickers es in die 3. Liga schaffen. Dann wird der Fußball für das Publikum hier wieder richtig interessant.“

Während Ingolstadt II letztmals im Mai 2009 in Schweinfurt kickte und am finalen Spieltag den FC 05 mit einem 1:0-Sieg in die Landesliga schoss, liegt Ralf Keidels letztes Gastspiel noch länger zurück. „Das ist mindestens zehn Jahre her“, schätzt er nicht schlecht. Es war exakt am 8. Februar 2002 beim 2:2 der Schweinfurter gegen die von Pierre Littbarski trainierten Duisburger an einem Freitagabend vor 4400 Fans. 2. Bundesliga damals. Ein Traum. Und irgendwie aktuell ganz weit weg.

„Heute wird gefeiert und sind alle Schleusen offen“, sagte Gerd Klaus zum Abschluss des Sportjahres 2013. Schweinfurts Coach würde angesichts der ordentlichen Auftritte zuletzt die Winterpause am liebsten noch ein bisschen verschieben. Doch Fakt ist, dass es erst am März 2014 weitergeht mit dann sechs Spielen auswärts in Buchbach, Bamberg, Seligenporten, Memmingen, Rosenheim und bei Bayern München II sowie zuhause gegen Aschaffenburg, Rain, Heimstetten, Hof, Illertissen und Augsburg II. „Wir sollten alle an die Jungs glauben“, lauten die vorerst letzten Worte von Gerd Klaus in diesem Jahr, „und wenn die Zuschauer dann mehr anfeuern und weniger pfeifen, dann können wir eine gute Rückrunde spielen.“

Fußball-Regionalliga Bayern: 1. FC Schweinfurt 05 – FC Ingolstadt 04 II: 2:0 (1:0)
Schweinfurt: Gumbrecht – Lunz, Janz, Hetzel, Messingschlager – Krautschneider (ab 75. Zehe), Esen, Seufert, Mache (ab 89. Thomann) – Kraus (ab 50. Heyer), Jäckel.
Ingolstadt II: Reichlmayr – Wolfsteiner, Zant, Hagmann, Schmitt – Riegger (ab 46. Jainta), Müller, Walleth, Ofosu (ab 79. Prinz) – Schäffler, Günther-Schmidt (ab 60. Ott).
Schiedsrichter: Johannes Huber (Bogen).
Tore: 1:0 (41.) Jäckel, 2:0 (59.) Heyer; Gelbe Karten: Mache, Krautschneider, Messingschlager – Wolfsteiner, Jainta; Zuschauer: 672.



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