Kyokushin-/Vollkontakt Karate: Deutsche Triumphe in Russland – Europameister-Titel für Helena Seel und Andrea Schmidt

SCHWEINFURT / MOSKAU – Am 02. Mai reiste Sensei Dmitrij Videnin mit seinen zwei Schützlingen Helena Seel (16) und Andrea Schmidt (23) nach Moskau/Noginsk, um an der 8. Europameisterschaft im Kyokushin-/Vollkontakt Karate teilzunehmen. Außerdem fuhr ein weiteres deutsches Dojo aus Bonn mit Sensei Sergej Ritter (46) sowie seinen beiden Schülern Konstantin Korolihin (27) und Wadim Malinowski (23) ebenfalls nach Russland, um gemeinsam mit Sensei Dmitrij Videnin Deutschland ebenbürtig zu vertreten.
Über 350 weibliche und männliche Teilnehmer ab 12 Jahren aus Deutschland, Russland, Kasachstan, Kanada, Spanien, Holland, Georgien, Rumänien, Armenien, Belgien, Schweden, Israel, Frankreich, Azerbaijan und Belarus kämpften an diesem Tag um den heiß begehrten Titel „Europameister 2015“ in den jeweiligen Alters- und Gewichtsklassen.
Jeder aus dem deutschen Team eroberte das Siegerpodest: Es gab drei Europameistertitel zu feiern sowie zwei dritte Plätze. Das deutsche Team im Überblick:
Konstantin Korolihin (Men +18 years / +90 kg) – Platz 3 für Deutschland:
In den Vorrunden kämpfte Konstantin gegen starke Russen, die er aber problemlos besiegte. Im Halbfinale traf er auf den Favouriten aus Kasachastan. Leider brach sich Korolihin seinen Finger und konnte nicht mehr weiterkämpfen. Der Kasache zog ins Finale ein und entschied den Kampf für sich. Das deutsche Team ist trotzdem stolz auf Konstantin Korolihin. Er gab bis zum letzten Augenblick nicht auf und das konnten an diesem Tag alle sehen. Ein hart verdienter Platz 3 für Deutschland.
Wadim Malinowski (Men +18 years / -90kg) – Platz 3 für Deutschland:
Wie sein Freund Konstantin traf Wadim in den Vorrunden auf starke Russen. Doch auch hier bewies das deutsche Team, dass sich das harte Training ausbezahlte, denn Wadim kämpfte sich locker bis ins Halbfinale durch. Dort allerdings traf er auf den jahrelang erfahrenen Kämpfer aus Spanien. Wadim steckte alle Kraft und Energie in diesen Kampf, doch die Schiedsrichter entschieden sich für den Spanier, der am Ende dominierte. Das deutsche Team war vom Kampf jedoch begeistert, denn Wadim Malinoski verlor mit Respekt und Stolz gegen einen sehr starken erfahrenen Gegner – und so geht das deutsche Team mit einem weiteren hart verdienten 3. Platz von der Kampfmatte.
Sergej Ritter (Seniors Men +40 years / +75 kg) – Platz 1 für Deutschland:
Wer glaubt, Vollkontakt-Karate ist nur etwas für Kinder/Jugendliche oder junge Erwachsene, der irrt sich. Sensei Sergej Ritter trat in der Kategorie „Seniors“ an, und bewies allemal, dass man für´s Kämpfen nicht zu alt ist. Egal ob gegen Israel, Russland oder Kasachastan, Sergej Ritter gewann alle Kämpfe aufgrund seiner taktischen Züge und gezielten Kampfkombinationen. Somit ist Sergej Ritter im Bereich „Seniors“ Europameister 2015.
Helena Seel aus Schweinfurt (Girls 16-17 years old -55 kg) – Platz 1 für Deutschland:
Egal ob 14, 15 oder 16 Jahre, Seel holt zum dritten Mal hintereinander den Europameistertitel. Den Halbfinalkampf gegen Kasachstan gewann sie durch ihre starken Fäusten innerhalb von 5 Sekunden durch technisches KO. Ihre russische Gegnerin im Finale bezwang Seel durch ihre schnellen und gezielten Kicks zum Kopf. Seel zwang ihre Gegnerin in die Knie und holte zum dritten Mal den Europameistertitel.
Andrea Schmidt aus Schweinfurt (Women +18 years +65 kg) – Platz 1 für Deutschland:
Andrea Schmidt, die im vergangenen Jahr Platz 3 für Deutschland holte, kämpfte sich bis zum EM-Titel durch. Im Halbfinale traf sie auf eine starke Gegnerin aus Kasachstan. Auf Grund ihres Durchhaltevermögens sowie kämpferischer Aktivität gewann Schmidt nach 2×2 Minuten durch Schiedsrichter- sowie Gewichtsentscheid. Im dreiminütigen Finalkampf gegen Kanada, holte Schmidt ihren Kampfgeist aus sich heraus, um mit ihrer eindeutig größeren und schwereren Gegnerin mitzuhalten. Durch ihren starken Willen und einem gezielten Rollkick zum gegnerischen Kopf, entschied Andrea Schmidt den Kampf für sich und wurde an diesem Tag Europameisterin 2015.
Das deutsche Team ist von seinem Erfolg überwältigt und sagt: „An diesem Tag wurde für uns dreimal die Deutsche Nationalhymne gespielt. Das ist eine große Ehre und wir verbeugen uns mit großem Respekt vor allen Kämpfern, Schiedsrichtern, Trainern sowie Zuschauern. Es war ein langer und anstrengender, harter Tag. Man darf aber folgendes nicht vergessen: Auf seinem Weg zum Erfolg ist es nicht schlimm, wenn man hinfällt. Wichtig ist, was man danach macht. Wir sind da aufgestanden, wo andere liegen geblieben wären und genau diese Kleinigkeit hat uns in Russland zum Sieg verholfen“.
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