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Ohne Nationalspieler Kilian Ort verliert Bad Königshofen auch in Mühlhausen

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MÜHLHAUSEN / BAD KÖNIGSHOFEN – Der TSV Bad Königshofen hatte ohne seinen verletzten Nationalspieler Kilian Ort wie erwartet im bayerisch-thüringischen Duell beim Tabellendritten Post SV Mühlhausen keine reelle Siegchance, obwohl es zwischendurch einmal danach ausgesehen hatte. Den Derby-Champagner genossen die Gastgeber selber.

Wieder einmal bestätigte sich, dass man wahrscheinlich hinter den drei Topspielern am schlechtesten in der Bundesliga besetzt ist und Orts Ausfall kaum kompensieren kann. Durchschaubar ist deshalb für jeden Gegner, mit welcher taktischen Aufstellung zu rechnen ist, weil man von Oikawa unbedingt zwei Punkte auf der Einser-Position benötigt, der dann aber im Doppel nicht mehr helfen darf. Dem gegenüber reagierte der Post-SV-Trainer Erik Schreyer auf die 0:3-Niederlage seines Dreiers Lubomir Jancarik in der vergangenen Saison gegen den TSV-Vierer Filip Zeljko, als Ort schon einmal ausfiel, ließ ihn auf der Bank und nominierte seinerseits seinen vierten Mann, den Neuzugang Steffen Mengel.

Der Königshöfer Neuzugang Bence Majoros indes sah gegen den Post-Einser Daniel Habesohn im ersten Spiel des Tages kein Land. Stimmung herrscht ja immer in der Halle mit dem besonderen Etwas in Mühlhausen. Diesmal wurde sie bereits bei der Begrüßung zum Tollhaus, konnte man dem Publikum doch gleich zwei Medaillengewinner der EM vor zwei Wochen vorstellen. Daniel Habesohn wurde zum zweiten Mal Europameister im Doppel und Ovidiu Ionescu holte Silber im Einzel, musste sich nur Timo Boll geschlagen geben. Und dieser Habesohn (32) vernichtete den 20-jährigen Neuzugang Majoros geradezu in den ersten zwei Sätzen. Dass der TSV´ler jeweils von 1:10 auf 8:11 heran kam, war letztlich nur Makulatur, aber auch mentale Hilfe, dass wenigstens der dritte Satz ausgeglichen verlief. Hier führte Majoros sogar mit 9:7, ehe sich die Klasse des alten Strategen doch noch durchsetzte. 0:1, gespielt waren gerade mal 17 Minuten.

Genau umgedreht, gleich von der Dauer, verlief das zweite Spiel. Hier zeigte sich, dass so ein überraschender Erfolg wie die EM-Silbermedaille erst mal bestätigt sein will. Oikawa, WR 78., zeigte sich völlig unbeeindruckt vom Namen seines Gegners Ionescu, von der Demontage seines Teamkollegen und von der schweren Last auf seinen Schultern, zwei Punkte gegen solche Kaliber holen zu sollen. 11:4 im ersten Satz und 11:4 im zweiten – was für eine Demonstration seines Könnens! In diesem zweiten Satz wurden Erinnerungen wach an die Benachteiligung durch die Schiedsrichter gegen Kilian Ort (Schlägerkontrolle) an selber Stelle Ende März. Diesmal kontaktierte beim Stand von 7:3 ein Ball von Ionescu den Tisch von unten kommend an der Außenseite, doch die Unparteiischen zählten ihn zum 7:4 statt 8:3. Oikawas bescheidene Proteste verpufften im Jubel. Auch seinem Trainer Itagaki fehlen die sprachlichen Mittel zum Disput mit den Herren im Sakko.

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Da meldete sich der TSV-Manager Andy Albert von draußen zu Wort, rief Ionescu zu: „He, Ovidiu, sei ein Sportsmann und gib zu, was du gesehen hast!“ Der Rumäne signalisierte den Schiedsrichtern, Zähltafel zurückstellen auf 8:3. Oikawa gewann diesen und auch den dritten Satz mit 11:8 zum 1:1-Gesamtstand. Kilian Ort aus Düsseldorf in der Pause zu diesem Vorfall: „Wenn er den nicht gegeben hätte, wäre ich in meinen Laptop gesprungen.“ Andy Albert indes störte der Wechsel der Postler von Jancaric auf Mengel überhaupt nicht: „Filip hat die ganze Woche in Königshofen trainiert wie verrückt, zwei TT- und zwei Laufeinheiten. Der ist voll fokussiert darauf und hat damit gerechnet. Er schlägt den auch. Ich denke, heut geht was.“

Dachte er, ging aber nix. Denn Mengel hat seine Verletzung, die er eine Saison lang in Bergneustadt mit sich herum schleppte, voll auskuriert und ist wieder in Nationalspieler-Form. Beim 3:0-Sieg seiner Mannschaft in Bremen schlug er den Brasilianer Tsuboi und war heiß auf seinen ersten Einsatz vor heimischem Publikum. Seine gefürchteten Aufschläge kamen, Zeljkos nicht minder gefürchtete bekam er immer besser in Griff. Am Ende entsprachen die drei Mal 6:11 gegen Zeljko dem Spielverlauf – Zwischenstand 1:2.

Angesichts der geringen Chancen im Doppel war Oikawas Auftrag für sein zweites Einzel gegen Habesohn jetzt schon zur Herkules-Aufgabe angewachsen, die letztendlich nicht zu lösen war. Dennoch: „Wer weiß, wie´s weiter geht, wenn er seine 10:6-Führung im ersten Satz durchbringt“, haderte Andy Albert mit dem Knackpunkt der Partie. Doch Habesohn packte all seine Routine, Klasse und Ruhe aus seiner Repertoire-Kiste, machte 18:2 Punkte Satz-übergreifend in Folge und gewann noch ganz deutlich. Oikawa zeigte sich ebenfalls als fairer Sportsmann und gab beim Gesamtmatchball im dritten Satz ohne Reklamation des Gegners und der Schiedsrichter eine Trikot-Berührung des Balls bei eigenem Aufschlag zu und dem Gegner Shakehands zum Sieg.

TISCHTENNIS, 1. Bundesliga:
Post SV Mühlhausen – TSV Bad Königshofen 3:1

Ergebnisse:
Habesohn – Majoros 3:0
(11:8/11:8/11:9)
Ionescu – Oikawa 0:3
(4:11/4:11/8:11)
Mengel – Zeljko 3:0
(11:6/11:6/11:6)
Habesohn – Oikawa 3:0
(13:11/11:1/11:4)
Oberschiedsrichter: Helmboldt
Zuschauer: 260

Auf dem Bild: Die Herkules-Aufgabe zur Hälfte gelöst, mit der Mannschaft das Spiel in Mühlhausen verloren: Mizuki Oikawa vom TSV Bad Königshofen.

Text und Foto: Rudi Dümpert für inundumsw.de



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