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Pero Škorić 20 Jahre nach dem 7:0 des KSC gegen Valencia: Der Teamkollege von Oli Kahn und „Euro-Eddy“

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EUERBACH – Genau 20 Jahre ist es nun her, seit sich in Karlruhe ein kleines Fußballwunder ereignete. Der KSC, heute Zweitligist, zog in den Europapokal ein und fegte Anfang November 1993 den ruhmreichen FC Valencia gleich mit 7:0 aus dem Stadion. Damals im Kader der Badener: Der heutige Euerbacher Trainer Pero Škorić (44).

Herr Škorić, was fällt Ihnen zum 3. November 1993 ein?
Pero Škorić: Was war da?

KSC – Valencia, 7:0 vor 25.000 Zuschauern…
Pero Škorić: Ja, gerade wollte ich es sagen….

Wie und wo haben Sie das Spiel erlebt?
Pero Škorić: Damals waren ja nur fünf Ausländer erlaubt. Ich war leider der sechste und saß die komplette Saison auf der Bank oder auf der Tribüne. Auch bei diesem Spiel stand ich nicht im Kader.

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Woran erinnern sie sich?
Pero Škorić: Das war ein Spiel, über das ganz Deutschland danach redete. Jeder hat danach den Éuro-Eddy´ gekannt.

Edgar Schmitt schoss damals vier Tore, Sie schauten nur zu. Warum?
Pero Škorić: Ich war damals ganz gut in Form. Trotzdem musste mir unser Trainer Winnie Schäfer sagen, dass es ihm leid tut, mich nur auf die Tribüne zu setzen. Ich war eben der sechste Ausländer und wir hatten Spieler wie Slaven Bilic, Sergej Kirjakov oder Valerij Schmarov im Team.

Einen ziemlich guten Torwart hatte der KSC damals ja auch…
Pero Škorić: Ja, den Oliver Kahn. Er war einer von denen, die damals immer wieder mit mir geredet haben, obwohl ich nur ganz wenig Deutsch konnte. Er war ein echt guter Typ.

War schon absehbar, dass er mal eine solche Karriere hinlegt?
Pero Škorić: Man hat damals schon gemerkt, dass er ein Weltklasse-Torwart ist. Er wollte nach dem Training am liebsten immer noch stundenlang weitermachen mit dem Torwart-Trainer….

Gibt´s noch Kontakt mit irgendjemandem von damals?
Pero Škorić: Nur ab und zu mit Slaven Bilic, der ja danach Nationaltrainer Kroatiens war und Coach bei Lokomotive Moskau. Mit ihm habe ich eigentlich Tag und Nacht verbracht. Naja, die Nacht vielleicht weniger… Aber wir haben zusammen mit unseren Frauen viel unternommen. Nett waren damals alle Teamkollegen bis auf Manni Bender. Der war ein bisschen arrogant.

War´s für Sie ein verlorenes Jahr ohne Einsätze international und auch in der Bundesliga?
Pero Škorić: Ja und nein. Ich habe viel gelernt, war gar nicht so weit weg von Einsätzen. Es lag an der damaligen Ausländerregelung. Ich habe viel Neues gesehen und gerade die UEFA-Cup-Erlebnisse waren schön. Aber ich habe halt keine echte Chance bekommen.

Warum sind sie damals eigentlich gerade beim Karlsruher SC gelandet?
Pero Škorić: Da könnte ich jetzt eine halbe Stunde erzählen… An sich wollte ich nach Nürnberg. Beim Club habe ich mittrainiert, der Verein wollte mich auch für die linke Mittelfeldseite haben. Es ging eigentlich nur um die Ablöse. Doch dann fragte mich der damalige Manager Willi Entenmann, wo genau ich herkomme. Als ich ´Jugoslawien´ sagte, hat er nur geschaut. Davor hatte Vlado Kasalo ein Spiel verschoben für Nürnberg. Entenmann dachte wohl, wenn ein Jugoslawe das macht, dann gilt das für alle.

Karlsruhe…?
Pero Škorić: Ich machte dann beim KSC ein Probetraining, eine Woche lang. Ich habe gegen Sergej Kirjakov gespielt, der sah da anscheinend nicht so gut gegen mich aus….

Nach nur einem Jahr ging´s für Sie zurück ins Oberfränkische, nachdem Sie zuvor ja schon beim SC 08 Bamberg spielten. Warum war die Profikarriere so schnell vorbei?
Pero Škorić: Das ist blöde gelaufen. Ich war ja 1987 mit Jugoslawien U21-Weltmeister. Wir gewannen in Chile das Finale gegen Deutschland, damals übrigens mit dem Schweinfurter Martin Schneider. Predrag Mijatović war mein Teamkollege, der vor 20 Jahren für Valencia spielte. Ich hatte ihn am Tag zuvor noch im Hotel besucht. Damals saß die Vorstandschaft des Vereins am Nebentisch. Mijatović ging später zu Real Madrid. Vielleicht hätte ich die Kontakte besser ausnutzen müssen.

Sie landeten in Oberfranken…
Pero Škorić: Erst in Bayreuth, später in Weismain, wo der Sponsor das Stadion nur deshalb ausbauen ließ, weil es in der Regionalliga gegen die in die 3. Liga abgestiegenen Nürnberger ging. Das waren tolle Jahre, unter anderem mit dem heutigen Schweinfurter Trainer Gerd Klaus, mit dem jetzigen Fürther Coach Frank Kramer, mit Dieter und Reiner Wirsching…

Sie kamen danach nach Schweinfurt…
Pero Škorić: Wir sind mit dem FC 05 von der Bayernliga bis in die 2. Bundesliga aufgestiegen, ehe ich danach noch für Gerbrunn, Haßfurt oder Euerbach gespielt habe, wo ich heute Trainer bin.



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