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Schniggerles-Wettessen in Fatschenbrunn: Schaffen die Mighty Dogs ausgerechnet zuhause gegen Freiburg die Wende zum Guten? Steffen Reiser: „Noch ist die letzte Schlacht nicht geschlagen!“

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Nach nunmehr zehn Niederlagen in Serie stecken die Mighty Dogs (12. Platz, 13 Punkte in 17 Spielen) in einer tiefen Krise. Erst ein einziger Drei-Punkte-Sieg gelang – und nach vier Niederlagen ist der Re-Start nach der Länderspielpause alles andere als geglückt. Außgerechnet jetzt kommen die gerade von Selb als Tabellenführer abgefangenen Freiburger Wölfe (2., 37) mit 24 Zählern mehr in den Icedome.

Die Sonntagsaufgabe beim EHC Klostersee (8., 21) wäre letzte Saison – übertrieben gesagt – ein Selbstläufer geworden. Gegen Grafing punkteten die Schweinfurter nach Belieben. Heuer aber verloren sie schon den ersten Vergleich im Icedome. Angesichts der jetzt acht Punkte Rückstand auf Klostersee auf eben den angestrebten achten Platz wäre eine Niederlage dort fast schon das Aus in Sachen Play off-Ränge. Zumindest ein moralischer Keulenschlag.

Woran liegt die Talfahrt? Am neuen Goalie sicher nicht. Martin Fous bekam in seinen ersten vier Einsätzen glänzende Kritiken. Am Angriff? 50 geschossene Tore bedeuten rund drei im Schnitt. Nicht überragend, aber Klostersee traf erst 41 Mal und punktete besser. 73 Gegentore freilich, mehr als vier im Schnitt, wenngleich von Weiden und Deggendorf noch Mighty Dogs vor Freiburg Funkunterboten, lassen auf Probleme in der Defensive tippen. „Unsere Abwehr ist sicherlich nicht die offensivstärkste, aber die letzten Spiele waren die Gegentore das Resultat mangelndes Definsverhalten von Stürmer und Fehler in der Rückwärtsbewegung. Oder – noch schlimmer –  Unterzahltore aufgrund schon fast vorsätzlicher Strafen einer bestimmten Person“, sagt Steffen reiser ziemlich deutlich. „Was uns fehlt“, weiß der Sportchef, „ist, dass jeder einzelne Spieler in seiner Rolle mehr aus sich heraus holt. Gerade was das Verwerten von Torchancen betrifft. Wir hatten in Bayreuth drei Alleingänge in einer Phase des Spiels, als dieses total offen war. Oder die Torchancen gegen Deggendorf zuhause in den letzten Spielminuten, als ein Dreier mehr als möglich war….“

Ausfallen wird am Wochenende sicherlich Igor Filobok, der von Reiser bereits abgesprochene Spieler. Am Freitag nach seiner Spieldauerstrafe von Bayreuth, am Sonntag deshalb, weil er vorläufig suspendiert wurde. „Irgendjemand muss ja schuld sein. In dem Fall bin ich jetzt der Schuldige…“, sagt der etwas enttäuschte 26-Jährige, der mit zwölf Toren und 13 Vorlagen in 17 Partien allerdings auch der Top-Scorer der Mighty Dogs und der zehnbeste der gesamten Eishockey-Oberliga Süd ist. Schahab Aminikia (leichte Gehirnerschütterung) und Alex Funk (Schleimbeutelquetschung in der Schulter) sind am Wochenende fraglich. Dafür läuft mit Goran Pantic der aktuelle Topscorer der Bad Nauheimer U20 Bundesliga Mannschaft in der Defensive auf. Der DEL2-Club stellt den fast zwei Meter großen Verteidiger mittels Förderlizenz ab.

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Er soll mithelfen, die Talfahrt endlich zu stoppen. „Dass die Spiele nach der Länderspielpause nicht leicht werden, war zwar klar. Aber ein Punkt ist definitiv zu wenig. Vor allem wenn man sieht, dass in allen Spielen mehr möglich gewesen wäre. Gegen Deggendorf war es ein verschlafener Start, gegen Peiting ein katastrophales Überzahlspiel und gegen Bayreuth eine bodenlose Undiszipliniertheit, die die Mannschaft um die möglichen Früchte gebracht hat“, resümiert Reiser. In Schutz nimmt er ausdrücklich zwei Eigengewächse hinten: „Andi Kleider und Pascal Schäfer sind wichtige Jukka Ollila und Steffen Reiser NetzStützen in der Abwehr, die Ihren Job zuletzt sehr ordentlich gemacht haben, aber aufgrund von ständig notwendigen Reihenumstellungen etwas zu wenig Eiszeit bekommen haben. Das ist für einen Spieler hart, gehört aber zum Geschäft.“ Ebenfalls in Schutz nimmt der Sportchef die Ausländer: „Jakub Vojta ist defensiv überragend. Nach vorne fehlt im noch die Spielpraxis und Sicherheit. Bei Lukas Rindos hat letzte Saison jeder gesehen, was er kann. Leider ist er diese Saison komplett blockiert, will zu viel und macht sich das Leben dadurch selber schwer.“ Resultat: Bei zehn Vorlagen hat der Tscheche heuer in 13 Partien noch nicht ein Tor erzielt. Und das ist für einen Kontingentspieler eindeutig zu wenig.

Der 1. Dezember naht – und mit ihm öffnet sich der Transfermarkt. Der wird Augenblicklich sondiert und wir wollen im Rahmen unsere Möglichkeiten handeln. Aber wenn ein Spieler kommt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spieler aus dem bisherigen Kader die Saison nicht in Schweinfurt beenden wird!“, sagt Steffen Reiser deutlich. Und er verneint vehement eine Trainerdiskssion. „Die gibt es intern nicht. Jukka Ollila macht einen sehr guten Job. Er gibt jeden Tag 100 Prozent für die Mannschaft und für den Verein. Was andere Personen nicht unbedingt von sich behaupten können.“

Wie auch immer: Die Talfahrt muss langsam enden! „Noch ist die Saison nicht vorbei. Noch ist die letzte Schlacht nicht geschlagen. Aber jetzt muss ein Ruck durch die meisten Spieler gehen. Sonst wird es schwer, das Blatt noch zu wenden“, weiß Reiser. Gerade in Sachen immer weniger werdender Zuschauer droht sonst vielleicht auch ein finanzielles Debakel. Ein Fan im Forum sieht das ähnlich, fordert Verstärkungen für das Team und vergleicht ein wenig übertrieben: „Wenn nichts passiert und endlich mal gehandelt wird, ist noch viel weniger da, weil dann in einigen Wochen freitags und sonntags mehr Zuschauer beim Schniggerles-Wettessen in Fatschenbrunn sind als im Icedome!“

Eishockey-Oberliga Süd:
Schweinfurter Mighty Dogs – Freiburger Wölfe (Freitag, 20 Uhr)
EHC Klostersee – Schweinfurter Mighty Dogs (Sonntag, 17.30 Uhr)



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