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Schweinfurts Kegeldamen: „Das Glück des Tüchtigen“ oder „Endlich wurden wir wieder belohnt!“ – auch die Herren siegen!

SCHWEINFURT – Im vorletzten Heimspiel der ESV-Frauen gegen Liedolsheim wurde der ungebrochene Kampfeswille der Unterfranken endlich mal wieder belohnt. Die Mannschaft, die sich im nächsten Jahr komplett zerstreuen wird, kämpfte in einem hochklassigen Wettstreit gegen einen KV Liedolsheim, der in den entscheidenden Situationen nicht das passende Gegenmittel parat hatte. Somit wurde ein tolles Bundesligaspiel mit einem Heimsieg gekrönt.

Die Schweinfurter Trainer entschieden sich für eine solide Aufstellung ohne Experimente, jedoch mit einzelnen Startbahnumstellungen. Und es sollte sich lohnen. In der Startpaarung kamen damit  Stretz Susanne gegen Zimmermann Melina und Christina Neundörfer gegen Sellner Sandra zum Einsatz.

Susanne war mit Melina auf die Vollen jedes Mal auf einem Niveau. Im Abräumen musste sie jedoch stets abreissen lassen. Melina startete mit glatten 300 auf den ersten beiden Bahnen und ging mit 2:0 in Führung. Im dritten Durchgang konnte Susanne noch den Anschlußpunkt gewinnen. Doch gegen 589 hatte sie mit 546 und 1:3 keine Chance auf den Mannschaftspunkt.
Bei Christina lief zunächst alles nach Plan. 147 und 140 genügten für ein ungefährdetes 2:0. Auf der dritten Bahn verlor sie jedoch komplett die Spur und verlor mit 118 nicht nur den Satzpunkt, sondern auch noch den gesamten Holzvorsprung. Im letzten Durchgang spielten beide gut. Jedoch traten bei Christina im Abräumen leichte gesundheitliche Probleme auf und das nutzte Sandra zum Satz- und damit auch zum Mannschaftspunktgewinn.  548 zu 562 bei 2:2 stand an der Tafel.

Kegeln ESV Sieg Jubel FrauenDas Mittelpaar sollte nun das Spiel in Richtung Sieg drehen. Vor dieser Aufgabe standen Annika Sych gegen Yvonne Lauer und Niklaus Katja gegen Jessica Dreher.
Annika begann noch stark in die Vollen (100). Ab dem Abräumen schlichen sich jedoch durch Knieprobleme leichte Fehler in den Bewegungsablauf ein, die sie nicht mehr abstellen konnte. Yvonne zeigte Himmel und Hölle in ihrem Spiel. 135:125 für Schweinfurt im ersten Satz. 124:163 im zweiten, Punkt für Liedolsheim. 140:121 für Schweinfurt. Somit musste die Entscheidung im letzten Satz fallen. Und sie fiel leider zu Gunsten von Liedolsheim. 130:150 bedeute ein 2:2 und 529 zu 559 für Liedolsheim.

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Dann kam aber die Stunde von Katja Niklaus. Sie begann noch etwas zögerlich mit 130 Kegel gegen eine schwache Jessica Dreher mit 119. Doch dann drehte Katja weiter auf. Mit 149, 148 und 151 zerpflückte sie Jessica nach Belieben. Trotz der 6 Fehlwurf spielte Katja eine neue persönliche Bestleistung mit starken 578. Hier war heute noch mehr drin. Doch damit holte sie den ersten Mannschaftspunkt gegen desolate 489 von Jessica Dreher bei einem glatten 4:0.

Mit 1:3 Mannschaftspunkten, jedoch kurioserweise mit 2 Kegel Vorsprung in der Gesamtholzzahl startete das Schlußduo von Schweinfurt. Kerstin Hörmann gegen Sabine Sellner und Hubmann Christine gegen Saskia Seitz hießen die Duelle.  Kerstin begann gut mit 144. Verlor jedoch gegen bessere 150 von Sabine Sellner. Hubmann Christine verlor im Abräumen den Anschluß an Saskia Seitz und verlor ebenfalls mit 137 zu 153. Damit war ein Sieg oder das Unentschieden als Minimalziel in weite Ferne gerückt. Christine steigerte sich im zweiten Durchgang  auf 152. Trotzdem verlor sie erneut gegen Saskia Seitz mit 156 Kegel, die damit mit sehr starken 309 Kegeln startete.

Kerstin stemmte sich jedoch gegen die erneute Niederlage ihrer Truppe und holte sich mit 154 zu 133 das 1:1. Eine Neun im vorletzten Wurf von Sabine Sellner nahm Kerstin mit 144 zu 145 im dritten Satz jedoch den eigentlich verdienten Satzpunkt. 2:1 für Sellner. Auf den Nachbarbahnen verlor Saskia Seitz völlig unerwartet den Faden. Hubmann Christine konnte mit 136 gegen 129 den ersten Satzpunkt gewinnen. Damit war die Situation klar. Sowohl ein Sieg, ein Unentschieden oder eine Niederlage war auf den letzten 30 Wurf möglich. Kerstin drehte den Spieß um und holte sich mit 144 zu 143 denkbar knapp den letzten Satz und damit über die Gesamtholz bei 2:2 und 586 zu 571 nicht nur den wichtigen Mannschaftspunkt, sondern auch ihre persönliche Bestleistung.

Christine witterte nach dem Satzgewinn ihre Chance und legte sich nochmal richtig ins Zeug. Während bei Saskia der Faden immer noch nicht zu finden war, spielte Christine wie entfesselt. Sehr starke 169 standen am Ende auf der Anzeige. Gegen die erneut schwachen 121 von Saskia Seitz reicht das zu einem Satzremi. Und mit 594 zu 559 genügten die erzielten Kegel nicht nur zum Mannschaftspunktgewinn, sondern bei 3:3 über das Gesamtergebnis auch noch für die beiden Kegelpunkte.

Damit war die Sensation perfekt. Der designierte Absteiger ESV Schweinfurt schlägt den DKBC- und NBC-Pokalsieger KV Liedolsheim mit 5:3 und 3381:3329.

So wurde aus einem anscheinend normalen Sonntag für Schweinfurt ein Highlight der Saison. Und das nächste steht am kommenden Sonntag mit dem Spiel beim alten und neuen Deutschen Meister Victoria Bamberg direkt vor der Tür.

Stimmen zum Spiel:
Bernd Hörmann, Trainer Schweinfurt:
„Für mich ist heute Weihnachten und Ostern an einem Tag. Ich finde kaum die richtigen Worte um meine Dankbarkeit und meinen Stolz für diese Mannschaft auszudrücken. Da ja in der Zwischenzeit die meisten in der Liga mitbekommen haben, dass sich diese Mannschaft nach dem letzten Spieltag auflösen und in alle Himmelsrichtungen zerstreuen wird, ist es noch um ein Vielfaches höher zu bewerten, wie diese Mannschaft bis zum letzten Wurf kämpft. Es ist ihr trotz der verfahrenen Situation im Verein nicht egal, was am Ende rausspringt. Sie gehen mit vollem Einsatz in jedes einzelne Duell und möchten zeigen, daß ihre Auflösung überhaupt nichts mit sportlichen Gründen zu tun. Und das ist ihnen heute mit diesem Sieg auch eindrücklich gelungen.“

Harald Seitz Trainer Liedolsheim:
„Wir hatten heute in den entscheidenden Situationen nicht die Möglichkeit, nochmal etwas zu zulegen. Das hat Schweinfurt besser gemacht. Deshalb geht der Sieg auch völlig in Ordnung. “

Kegeln, Bundesliga 120 Wurf Frauen: ESV Schweinfurt – KV Liedolsheim 5:3    (3381:3329)

Die Herren des ESV gewannen am 19. Spieltag ebenso, sogar auswärts in Peiting. Hier der Spielbericht:

Sie haben es noch nicht verlernt! Am Samstag gelang dem ESV Schweinfurt beim SKC Blau-Weiß Peiting nach einer beeindruckenden Aufholjagd endlich mal wieder ein Sieg. Auch wenn die beiden Tabellenpunkte den Abstieg höchstwahrscheinlich nicht mehr vermeiden können, war dies doch noch ein deutliches Signal, dass sich die Mannschaft um Holger Hubert noch nicht aufgegeben hat und nach wie vor alles daran setzt, die  noch bestmögliche Platzierung am Saisonende zu erreichen. Die Partie endete mit 3458:3439 Holz und 2:6 nach Mannschaftspunkten.

Es begannen Daniel Eberlein gegen Peter Hitzlberger und Christopher Göbel gegen Thomas Aigner. Eberlein konnte auf der ersten und letzten Bahn sein Leistungsvermögen abrufen, haderte in der Zwischenzeit jedoch des Öfteren mit sich und der Bahn, was ihn immer wieder aus dem Rhythmus brachte. Sein Gegenspieler Hitzlberger brillierte mit vier solide gespielten Durchgängen und setzte sich am Ende mit 610:550 Holz und 4:0 Satzpunkten gegen den ESVler durch. Auch Christopher Göbel fand an diesem Tag kein Mittel gegen Thomas Aigner und machte sich das Leben oft unnötig schwer. Dabei ließ er viele Möglichkeiten liegen, die Partie offener zu gestalten. Dennoch konnte er dem Peitinger einen Satzpunkt abringen, sodass sich die Kontrahenten bei 541:570 Holz trennten.

Die Mittelpaarung, bestehend aus Markus Krug und Christian Rennert, brachte schließlich die Wende und gestaltete die Partie wieder vollkommen offen. Markus Krug lieferte sich mit Ralph Habiger ein packendes Duell, bei dem der Schweinfurter nach drei gewonnenen Sätzen schon vorzeitig den ersten Mannschaftspunkt für die Gäste verbuchte. Mit einem sehr guten Ergebnis von 594:587 Holz und 3:1 Satzpunkten war der erste Schritt getan. Rennert begann gegen Jürgen Tögel stark und konnte den ersten Durchgang mit einer außerordentlichen Leistung von 162:153 Holz für sich entscheiden. Die darauffolgenden Satzpunkte waren hart umkämpft, jedoch mit dem glücklicheren Ende für den Unterfranken. Trotz eines vorzeigbaren Gesamtresultats von 604 Holz musste sich der Peitinger 1,5:2,5 Satzpunkte dem wie gewohnt souverän auftretenden Rennert (613 Holz) geschlagen geben.

In der Schlusspaarung bekam es Andreas Ruhl mit Udo Bachinger zu tun, der für den derzeit verletzten Volker Hickisch in die Startformation rückte. Leider erwischte Ruhl einen absoluten Fehlstart, steigerte sich im Anschluss aber auf sein gewohnt hohes Niveau und konnte seinen Ausrutscher durch drei sehr gute Ergebnisse ausbügeln. So bekam er seinen Gegner gut in den Griff und nahm ihm schließlich durch zwei Neuner in der Schlussphase auch die nötigen Holz für das bessere Gesamtergebnis ab. Das Duell endete mit 569:527 Holz und 3:1 Satzpunkten aus Schweinfurter Sicht. Christoph Parente ließ von Beginn an seinem Kontrahenten Manuel Dukowsky keinerlei Angriffsfläche und hatte stets die bessere Antwort parat. Besonders im Räumen war er dem Peitinger mehrere Schritte voraus und besiegelte schließlich mit einem respektablen Resultat von 591:541 Holz und einem glatten 4:0 in den Sätzen den Sieg für die Unterfranken.

Am Samstag, den 15.03.2014 um 12.30 Uhr kommt es im vorletzten Heimspiel in dieser Saison zum Kellerduell gegen den SV Leipzig. Hier haben die Spieler die Chance, mit zwei weiteren Punkten den Abstand zum Tabellenschlusslicht auszubauen und möglicherweise den Konkurrenten Viktoria Fürth vom 9. Platz zu verdrängen.



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