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So schwer wie befürchtet: Der TSV Bad Königshofen gewinnt aber auch sein zweites Saisonspiel in Jülich

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JÜLICH / BAD KÖNIGSHOFEN – „Ich war mir vorher schon bewusst, dass das hier nicht so einfach wird“, gestand Bad Königshofens Leader Bastian Steger nach diesem anfangs so leicht aussehenden, am Ende noch spannend gewordenen Spiel in der Jülicher Nordhalle, wo der TSV nach dem 3:0 gegen Grenzau auch seine zweite Partie der Tischtennis-Bundesliga gewann.

Kilian Ort hatte vorher von den besonderen Bedingungen in der Halle gesprochen und dabei ganz diplomatisch verschwiegen, dass es hier zu Zweitliga-Zeiten mit den Tschechen Viborny und Klasek schon heftige Auseinandersetzungen mit den Schiedsrichtern gegeben hatte. Es war diesmal eher noch schwieriger. Immer wieder wurden den Königshöfern Fehlaufschläge angekreidet, während die gastgebenden, fairen Sportler, denen es selber komisch vorkommen musste, machen konnten was sie wollten. Doch sowohl Ort und Steger, als auch Manager Andy Albert wollten den Ball flach halten und „lieber nicht viel darüber reden. Es ist gut, dass wir sportlich die Antwort geben konnten und dabei sollten wir es belassen, nicht dass ein falscher Eindruck von uns entsteht.“

Es wäre nämlich auch schade, wenn es zu diesem zweiten Sieg in Folge irgend einen faden Nachgeschmack gäbe. Dafür waren die sportlichen Leistungen des TSV-Trios zu gut. Und wenn es manchmal nicht so flott von der Hand ging wie beim furiosen Auftaktsieg gegen Grenzau, dann lag es vielleicht auch ein bisschen an den Reise-Strapazen zurück von Tschechien im Vorfeld, aber auch an der Gegenwehr der Jülicher. Am deutlichsten machte es noch Königshofens Zweier Mizuki Oikawa, der den neuen Jülicher Leitwolf, den slowenischen Nationalspieler Deni Kozul glatt mit 3:0 besiegte. „Er rief ab, was er musste“, lobte Albert den Japaner. Der erste Stolperstein auf dem Weg zur Verteidigung der Tabellenführung war aus dem Weg geräumt.

Dann musste Steger (auf dem Bild) gegen Dennis Klein in die Manege. „Abgezockt, routiniert, Kräfte sparend“, so sah ihn Andy Albert im ersten Satz. Da kam Grenzau-Stimmung beim zahlreichen Anhang der Königshöfer auf. In der Halle war der Respekt vor Basti Steger riesengroß. „Er ist Mitglied der Hall of Fame des deutschen Tischtennis-Sports zusammen mit Timo Boll und Dmitrij Ovtcharov“, rühmte ihn der Sprecher der Gastgeber. Doch auch Steger blieb nicht unberührt von den in diesem Sport und in dieser Liga in dieser Häufigkeit ungewohnten Entscheidungen der Männer an der Zähltafel. Als es am Satzende eng wurde, fand er aber doch wieder den Hebel, konnte sich konzentrieren und fokussieren und gewinnen – 11:9. Im dritten Satz war er aber reif für den ersten Satzverlust der TSV´ler in dieser Saison – 10:12. Doch im vierten fand er wieder zur Hoch-Konzentration zurück und machte mit 11:8 zu zur 2:0-Führung der Gäste zur Pause.

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Ob sie beruhigend war? Für Kilian Ort weniger. Der biss sich an zwei Gegnern die Zähne aus, wobei der Belgier Robin Devos der einfachere war. „Ich weiß, ich muss das noch lernen und darf mich von solchen äußeren Einflüssen nicht aus der Balance bringen lassen“, übte er Selbstkritik. Sein Gesicht, seine ganze Körpersprache zeigte es, wie er mit sich selber rang. „Der Koji hat zu mir gesagt, ich soll jetzt keine Vorhandaufschläge mehr machen.“ Was das ganze Jahr über richtig ist, war jetzt auf einmal falsch. Dennoch: Ein Steger steckt so etwas eher weg. Er ist ja nicht nur zum Punkte-Sammeln geholt worden, sondern auch zum Erfahrung-Weitergeben. Ort verlor jedenfalls den ersten Satz trotz 9:6- und 10:9-Führung noch mit 11:13. Im zweiten verlor er dann völlig den Faden. Fast schien es, bei 2:9, dass er ihn abschenken würde. Doch plötzlich war er wieder auf 9:9 dran – und verlor ihn doch noch durch ein im Tischtennis äußerst seltenes As seines Gegners mit 9:11. Mit innerem Gleichgewicht hatte das wenig zu tun.

Im dritten Durchgang schien er die Bindung zum Spiel erst völlig verloren zu haben, meldete sich aber dennoch mit 11:9 zurück. Um im vierten wieder in die alte Leier zu verfallen. „Es war mir wichtiger, mich anständig zu benehmen. Aber mit solchen Gedanken auch gewinnen zu wollen, war doch zu schwierig. Außerdem ist das auch leichter heuer, wenn man einen Basti hinten dran hat.“

Der verlor aber gleich den ersten Satz im Einser-Duell gegen den slowenischen Linkshänder Deni Kozul, gegen den er voriges Jahr bei der Team-WM schon einmal unterlegen war. Doch was hat der erst für Körpersprache, wenn´s mal nicht so läuft: Da fällt der Kopf nach vorne und schiebt den Schlagarm zum Schwingen hinter den Körper an. Und wenn er zurück kommt, stiert er seinen Schläger an, als hätte er den noch nie in der Hand gehabt. Jetzt war es also doch da, das Gefühl, als Favorit verlieren zu können. Doch der TSV-Basti war geladen wie ein Bordgeschütz, haute im zweiten Satz seinen ganzen Frust raus, zerlegte Kozul mit 11:1, nahm den Schwung in den dritten und vierten mit, jeweils 11:7. Dmit war er eingetütet, der zweite Sieg, und die La-Ola-Welle mit den TSV-Fans schwappte durch die Jülicher Nordhalle.

Nun ist erst einmal Pause. Am 15. September, 15 Uhr, steht in Bad Königshofen das nächste (Heim-)Spiel gegen den ASV Grünwettersbach an. Auch da gelten die Hausherren wohl als leichter Favorit.

TISCHTENNIS Bundesliga:
TTC indeland Jülich – TSV Bad Königshofen 1:3

Ergebnisse:

Deni Kozul – Mizuki Oikawa 0:3
7:11/9:11/9:11
Dennis Klein – Bastian Steger 1:3
6:11/9:11/12:10/8:11
Robin Devos – Kilian Ort 3:1
13:11/11:9/9:11/11:6
Deni Kozul – Bastian Steger 1:3
11:5/1:11/7:11/7:11
Sätze: 5:10 Endergebnis: 1:3
Oberschiedsrichter: Martin Losberg
Zuschauer: 120

Text und Foto: Rudi Dümpert für sw1.news



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