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TSV auf der Tischtennis-Wippe der Liga: Bad Königshofen reist mit gemischten Gefühlen zur undankbaren Aufgabe in Jülich

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JÜLICH / BAD KÖNIGSHOFEN – Es dürften zumindest gemischte Gefühle sein, mit denen das TSV-Quartett zu diesem 17. Saisonspiel der Tischtennis-Bundesliga nach Jülich aufbricht.

Wobei „indeland“ keine Firma und keine Region meint, sondern ein Kooperationsprojekt, das Modell einer innovativen Landschaftsgestaltung des Städte-Dreiecks Düren/Eschweiler/Jülich. Der vor 70 Jahren gegründete Verein kann Erfolge vorweisen wie Europacupsieger der Landesmeister und dreifacher ETTU-Pokalsieger. 2010 verzichtete man aus wirtschaftlichen Gründen auf die Lizenz der höchsten Liga und plante einen Neuaufbau über die 2. Liga. Diesen hat man im vergangenen Jahr ruckartig beschleunigt, indem man als Achter der 2. Liga als einziger Verein das Angebot zum Aufstieg in die TTBL annahm.

Doch erst am 15. April war dieser achte Platz gesichert und damit der Abstieg in die 3. Liga verhindert. Zu dem Zeitpunkt war der Spielermarkt natürlich leer gefegt und die Kasse für den Etat noch nicht voll. Nur Dennis Klein (21 Jahre, WR 334), Jugend-Nationalmannschaftskollege von Kilian Ort und sein Doppelpartner bei den kommenden Deutschen Meisterschaften, kam aus Saarbrücken. Die beiden Belgier Robin Devos (24, WR 100) und Martin Allegro (22, WR 108) waren schon da. Alle drei haben schon mehrfach für diesen oder andere Vereine gegen Bad Königshofen gespielt und Siege errrungen. Kleins Karriere hat einen Knick bekommen. Der Sieger der Europe Youth Top 10 und Viertelfinalist der Jugend-WM, beide von 2015, steht irgendwie auf dem Abstellgleis in Jülich, hat nicht das Glück von Kilian Ort mit der Nestwärme eines eigenen Vereins. Er hat dafür auch nicht das Pech wie Ort, dem schon wieder einmal die rechte Schulter Probleme bereitet.

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Womit wir bei jenen gemischten Gefühlen der Königshöfer wären. Jülich ist nämlich der einzige Verein der Liga, gegen den man sich blamieren kann. Gegen jeden anderen außer Grenzau hat man irgendwann schon mal verloren. Aber Jülich macht diese Saison das Schlimmste mit, was sich ein Spieler und ein Trainer nur vorstellen können. 15 Spiele sind absolviert und 0:30 Punkte auf dem Konto. Von den 50 ausgetragenen Matches wurden nur fünf gewonnen. Trainer Miroslav Broda gesteht: „Wir können nur gewinnen, wenn bei uns alle drei in Topform spielen und beim Gegner nur einer“ und „es ist schwer zu akzeptieren, immer wieder zu verlieren.“

Kilian Ort aber meint, dass „wir die Einzigen sind, gegen die sie sich noch einen Sieg ausrechnen werden.“ Gegen Fulda, Grünwettersbach, Saarbrücken und Mühlhausen dürfte es noch schwerer werden. Keine Frage noch dazu, wenn der Letzte gegen den Vorletzten spielt. In der Tat stand der TSV auf der Wippe der Liga. Es waren insgesamt nur fünf oder sechs Bälle in drei oder vier Spielen, die darüber entschieden, ob es rauf und ganz nahe ran an die Play-Offs geht oder runter und ganz nahe an Jülich, von der Platzierung her.

Doch wie sieht es um diese Gefühle der TSV´ler aus? Kilian Ort konsultierte nach einem seiner bedeutendsten Siege (gegen den Bilanz-Besten der Liga Daniel Habesohn) wegen der Schulter wieder den Arzt und reduzierte das Training „nahe null. Ich werde erst am Freitag oder sogar Samstag den Ernstfall simulieren und dann sehen was geht. Wenn nicht, wird Filip mich vertreten.“ Oder mit den Gefühlen von Bence Majoros? Der bekam nach seinem dritten Saisonsieg im 15. Spiel eröffnet, dass man in der nächsten Saison nicht mit ihm plant. Ort: „Bence sieht das sportlich. Vielleicht liegt darin auch eine Chance für ihn.“ Er werde sich garantiert nicht hängen lassen, sondern besonders rein hängen und auf sich aufmerksam machen wollen. Oder Mizuki Oikawa, der gegen Mühlhausen gleich beide Matches verlor? Ort: „Wir kennen es ja, dass er immer seine Probleme im ersten Spiel hat, wenn er aus Japan zurück kommt. Er hat ja nicht gegen irgend jemanden gespielt und ist nicht vorgeführt worden.“ Ihm traut er zu, so wie er ihn diese Woche trainieren gesehen hat: „Er wird uns zum Sieg führen.“ Bliebe eventuell Filip Zeljko, der im Hinspiel gegen Robin Devos mit 0:3 unterging? Er würde im Fall seines Einsatzes beweisen wollen, dass Andy Albert und Udo Braungart mit ihm die richtige Entscheidung als Vierer in der nächsten Saison getroffen haben.

Kilian Orts Prognose: „Jülich hat eine junge Mannschaft, wir ebenso. Da kann schon mal was passieren. Wir werden aber gut vorbereitet da hin fahren. In der 2. Liga habe ich zwei Mal gegen Allegro verloren und Klein kennt mich aus dem Effeff. Aber mit Mizuki haben wir einen der besten Einzelspieler in unseren Reihen. Jülich wird sich wehren, aber ich bin relativ zuversichtlich, dass wir das hinkriegen.“

TISCHTENNIS, Bundesliga Männer:
Sonntag, 10. Februar, 15 Uhr: TTC indeland Jülich – TSV Bad Königshofen

Auf den Fotos:

* Hält sie oder hält sie nicht? Kilian Orts Schulter ist für seinen Sport so wichtig wie das Gaspedal fürs Auto, macht ihm zurzeit aber wieder Probleme.

* Fast ein Heimspiel ist das Auswärtsspiel des TSV Bad Königshofen in Jülich für das in Köln lebende TSV-Edelfan-Ehepaar Ella und Andreas Köber, das jedes Heim- und jedes Auswärtsspiel zwischen Bremen und Saarbrücken besucht und gelegentlich Kilian Ort und Mizuki Oikawa von Düsseldorf nach Bad Königshofen chauffiert. Andreas ist den Grabfeldern eher als Piechotta bekannt. “Es ist gar nicht auszudenken, welche wertvolle Fracht ich manchmal an Bord habe”, verriet er “etwas Stolz” über seine Chauffeur-Dienste.

* Und dann wird wieder in die Hände gespuckt, …” Bence Majoros könnte durch einen Sieg in Jülich auf seine Qualität und seine Loyalität zum Arbeitgeber in der Szene hinweisen.

Text und Fotos: Rudi Dümpert für sw1.news



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