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Unterschiedliche Kegel-Resultate: Schweinfurts Herren schlagen Bamberg, die Damen verlieren in Ingolstadt

SCHWEINFURT – Die Schweinfurter ESV-Kegelherren haben in der Bundesliga überraschend die favorisierten Bamberger geschlagen. Dafür kassierten die Damen im Oberhaus eine vermeidbare Niederlage in Ingolstadt.

Am vergangenen Samstag lud der ESV Schweinfurt zum Frankenderby gegen den SKC Victoria Bamberg zu einer Begegnung ein, dessen Spielausgang so wohl nicht zu erwarten war. Denn die Schweinfurter machten das vermeintlich Unmögliche möglich und besiegten nach einem spannungsgeladenen und nervenaufreibenden Krimi überraschend die Oberfranken mit 3443:3400 Holz und 6:2 nach Mannschaftspunkten.

Das Spiel eröffneten Christian Rennert und Christopher Göbel auf Schweinfurter und Nicolae Lupu und Manuel Weiss auf Bamberger Seite. Rennert und Lupu boten den Zuschauern einen heftigen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Die Entscheidung über den Mannschaftspunkt fiel im dritten Durchgang, als der ESVler durch einen ungünstigeren Kugelschlag deutlich ins Hintertreffen geriet und Lupu mit 601:616 und 2:2 Satzpunkten den Vortritt lassen musste. Auf der anderen Seite machten sich Christopher Göbel und Manuel Weiss das Leben selbst schwer. Hatte der Schweinfurter auf der ersten Bahn noch knapp das Nachsehen, entschied er den zweiten Durchgang für sich, bevor er im Anschluss völlig den Faden verlor. Um nicht weiter in Rückstand zu geraten, reagierte Schweinfurt und ersetzte nach 90 Wurf Christopher Göbel durch Andreas Ruhl. Dieser fand sofort in sein Spiel und setzte sich mit einem hervorragenden Finaldurchgang von 152 Holz klar gegen Weiss durch. Aufgrund des besseren Gesamtergebnisses des Schweinfurter Gespanns (540:530) ging der erste Mannschaftspunkt an den ESV.

Im Mittelpaar hatte es Holger Hubert mit Fabian Seitz zu tun. Beide Akteure lieferten sich ein auf hohem Niveau geführtes Duell, das spannender nicht hätte sein können. Am Ende war es der Schweinfurter, der die Nerven behielt und sich mit einer starken Schlussbahn (165) mit 600:596 Holz und 3:1 Satzpunkten den Mannschaftspunkt denkbar knapp sicherte. In der parallel geführten Begegnung übte Markus Krug von Beginn an Druck auf seinen Kontrahenten, Carsten Heisler, aus, der an diesem Tag nicht in seinen Rhythmus zu kommen vermochte. Mit einem Rückstand von 19 Holz und 0:2 nach Satzpunkten überließ der Oberfranke seinem Mannschaftskollegen, Julian Hess, das Feld.  Doch auch er fand kein Mittel gegen den hochmotivierten und überzeugend auftretenden ESVler, sodass  dieser Mannschaftspunkt mit 578:535 Holz und 4:0 SP ebenfalls auf das Konto der Gastgeber ging.

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Die Schlusspaarung, bestehend aus Christoph Parente und Daniel Eberlein, machten den Sensationssieg schließlich perfekt. Konnte sich Parente im ersten Durchgang gegen seinen Kontrahenten, Paul Rohotin, noch klar durchsetzen, gab er die darauffolgenden zwei Satzpunkte konzentrationsbedingt ab. Von dort an war Parentes Kampfgeist geweckt. Bereits in die Vollen erstickte er Rohotins Hoffnung auf den Mannschaftspunkt im Keim und besiegelte seinen Triumph mit einem tollen Schlussspurt im Abräumen. Mit 573:554 Holz verbuchte der Unterfranke den vierten Mannschaftspunkt für sein Team. Eberlein hatte mit Uwe Wagner alle Hände voll zu tun, hatte der Bamberger in den richtigen Momenten die bessere Antwort und konnte die Satzpunkte jeweils knapp gewinnen. Trotz einer Niederlage mit 551:569 Holz und 0:4 Satzpunkten aus Schweinfurter Sicht gelang es Eberlein im Gesamtholz größere Verluste zu verhindern. So gingen  die beiden zuletzt zu vergebenen Mannschaftspunkte für das bessere Gesamtergebnis ebenfalls an den ESV Schweinfurt.

Im anstehenden Auswärtsspiel am 19.10.2013 gilt es nun gegen Nibelungen Lorsch an die gezeigte Leistung anzuknüpfen. Christopher Göbel gibt sich zuversichtlich: „Wir sind insgesamt gut drauf und sollten auch mit Selbstvertrauen in die Angelegenheit hineingehen. Wir wissen, dass es in Lorsch keine leichte Aufgabe ist, aber mit einer guten taktischen Aufstellung und dem im Spiel gegen Bamberg gezeigten Siegeswillen sind wir in der Lage, Lorsch vor Schwierigkeiten zu stellen.“

Und damit zu den Damen: Dass es kein leichtes Spiel werden würde, das war den Trainern von Schweinfurts Damen klar, dennoch trauern sie den vergebenen Chancen hinterher. Die schwere Ingolstädter Bahn mit „alten“ Kegeln tat noch ihr Übriges.

Den Anfang machte Neundörfer Christina (gegen Anne-Kathrin Bergmann) und Stretz Susanne (für die angeschlagene Annika Sych erst kurzfristig ins Team gekommen, gegen Iris Art). Christina spielte clever, gewann die ersten beiden Sätze jeweils gegen Ende des Satzes im Abräumen. Im dritten Satz kam Bergmann in die Vollen überhaupt nicht ins Spiel und Christina machte hier bereits alles klar. Mit 3:0 und über 20 Kegel Vorsprung ließ sie es im Endspurt ruhiger angehen und der Ehrenpunkt ging an Ingolstadt. 540 zu 530 hieß es am Ende.
Susanne kam zu Beginn auf der schweren Bahn gut zurecht und startete mit 144  Kegel gegen 116.  Iris Art konterte aber im zweiten Satz mit 142 zu 112. Im dritten Satz stand es am Ende 128 zu 128 und eine Punkteteilung war die Folge. Der letzte Satz ging aufgrund des besseren Abräumens an Ingolstadt. Mit 521 zu 505 und 2,5 zu 1,5  folgte der Mannschaftspunkt ebenso.

Die Mittelachse wurde von Schweinfurter Seite mit Trinklein Kerstin und Niklaus Katja ins Rennen geschickt. Kerstin erwischte einen rabenschwarzen Tag, an dem einfach gar nichts ging. War das Abräumen noch einigermaßen akzeptabel, fehlte in die Vollen doch einiges. Trotzdem gewann sie noch einen Ehrensatz, hatte aber auf den Mannschaftspunkt keine Chance. 524 zu 476 und 3:1 ging das Duell aus.
Niklaus Katja bekam es mit einem Teil des „Kummer-Express“ zu tun. Hilde Kummer war die Gegnerin. Katja wehrte sich in Anbetracht ihrer noch jungen Bundesliga-Erfahrung auf den ersten beiden Bahnen wacker und holte auch einen Satzpunkt gegen den Routinier. Doch dann nahm der Express vermehrt Fahrt auf und Katja musste abreissen lassen. 3:1 und 539 zu 512 stand am Ende an der Tafel.

Das Schluß-Duo bestand aus Christine Hubmann und Kerstin Hörmann.  Während Christine einsam ihre Bahnen zog und ihrer Gegnerin keinerlei Chance auf einen Satzpunkt bot, zollte der noch andauernde Trainingsrückstand auf der Kräfte zehrenden Bahn bei Kerstin Hörmann Tribut und sie wurde nach 60 Wurf gegen ihre Schwester Annika Sych (auf dem Foto) ausgetauscht. Christines Duell gegen Ziegler Madeleine endete mit 4:0 Satzpunkten und 533 zu 484 Kegeln für die Oberfränkin im Dienste der Unterfranken.
Kerstin hatte gegen den stark aufspielenden zweiten Teil des Kummer-Expresses, Raphaela, keinerlei Chance. Mit 158 und 130 zu 125 und 112 beendete sie ihr Spiel. Ihre Schwester Annika kam und überraschte nicht nur das Publikum, sondern auch Raphy selbst. Denn mit 145 zu 130 nahm sie der Tagesbesten doch glatt den Punkt ab. Doch der Überraschungsmoment währte nicht lange, denn die Ingolstädterin schlug mit 145 zu 125 zurück. So endete das Duell der Schwestern gegen die U23 Weltmeisterin mit 563 zu 507 bei einem Satzstand von 3:1.

Am Ende blieb den Gästen nichts anderes übrig, als die Niederlage mit Chancen auf den Sieg neidlos anzuerkennen und dies wurde auch in den Statements der Mannschaftsführer beim Sportgruß deutlich. Beide Mannschaften müssen noch zulegen, um die Klasse zu erhalten. 6:2 und 3161 zu 3073 Kegel war der Endstand im Spielbericht.

Für die ESV–lerinnen geht es am nächsten Sonntag daheim gegen Poing darum, etwas Abstand zum Tabellenkeller zu bekommen. Dies ist mit einem Sieg möglich, denn Poing ist punktgleich mit Schweinfurt, Liedolsheim und Ingolstadt auf den Plätzen 7 bis 10.

Der Trainer von Schweinfurt freut sich schon auf die Begegnung, trifft er doch seine Landestrainer-Kollegin Ingrid Eichler, die seit dieser Saison die Poinger Damen betreut und trainiert. Es ergeht herzliche Einladung an alle Fans (und solche die es werden wollen), die das bestimmt interessante  Match sehen wollen. Beginn ist Sonntag 12.00 Uhr auf der ESV Anlage.

Stimmen zum Spiel:
Trainer Bernd Hörmann:
„Ich hoffe, dass wir diese vermeidbare Niederlage am Saisonende nicht noch bereuen werden.  Mit einer konsequenten Chancennutzung wäre hier mehr drin gewesen.“

Mannschaftsführerin Susanne Stretz:
„Trotz extra Training auf einer Plattenbahn wurde wieder deutlich, dass wir keine ensprechende Heimbahn haben. Um auf Platte Höchstleistung zu bringen, muss man sie einfach trainieren. Dazu fehlt uns leider die Gelegenheit.

Und damit noch zum Kegeln unterhalb der Bundesliga:

TTC-Freiweg Gestungshausen – ESV Schweinfurt 2

Nichts zu holen gab es für die ESV Frauen in Gestungshausen. Bereits im Startpaar gerieten Christine Nagel (380) und Ingeborg Willacker (406) mächtig unter die Räder, gegen Luisa Engel (409) und die Tagesbeste Cornelia Hofmann (475). Das Minus betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 98 Kegel.
Im Mittelpaar war Sarah Hörmann total von der Rolle und blieb bei 174 Kegeln hängen. Für Sie kam Anja Willacker (221) ins Spiel. Zusammen (395) zogen sie jedoch den Kürzeren gegen Tanja Steiner (419). Auf der anderen Seite hielt Vanessa Ziegler (431) Julia Stephan (404) in Schach. Das Minus betrug dennoch immer 95 Kegel.
Auch die Schlusspaarung mit Verena Ziegler (399) und der Besten auf Schweinfurter Seite Kristin Ditterich(433) konnte das Spiel nicht mehr drehen. Zu routiniert spielten Sandra Nold (438) und Christel Lange (428).
Am Ende hieß es 2573 zu 2444 für die Gastgeberinnen.
Nächste Woche, zu Hause gegen Schönbrunn, gilt es endlich mal wieder zu punkten.

Unter keinem guten Stern stand die Begegnung der Damen von der SG Dittelbrunn im Derby gegen Unter uns Bad Neustadt. Beim Spitzenspiel verloren die Damen aus Dittelbrunn das erste Mal seit einem Jahr ein Heimspiel und bekleckerten sich nicht gerade mit Ruhm.

Bereits im neuformierten Startpaar zeigte sich, dass es diesmal kein guter Tag ist. Elke Stumpf tat sich sichtlich schwer und blieb bei mageren 439 hängen. Ihre Gegnerin Corinna Degand nutze diese Schwäche zu nutzen und erspielte sich gute 463 Kegel. Auf der anderen Seite kämpfte Ann-Kathrin Krug mit sich und der Bahn und erspielte sich 448 Holz und konnte gegenüber Melanie Roth (434) ein paar Hölzchen herausholen.

Mit 10 Miesen wurde nun das Mittelfeld mit der Hoffnung auf eine Wende auf die Bahn geschickt. Jedoch bemerkte man sehr schnell, dass dies wohl nicht ganz gelingen wird. Nicole Grosch fand überhaupt nicht in ihr Spiel und wurde nach 60 Kugeln durch Sarah Stumpf ersetzt. Zusammen erspielten sie magere 415 Kegel. Dorothea Popp ließ sich dadurch nicht beirren und erspielte sehr gute 450 Holz. Auch bei Rebecca Weber-Faust lief es heute nicht überragend. Auf den ersten 50 Schub sehr schwächelnd, legte sie jedoch auf der zweiten Bahn nochmal nach und erkämpfte sich 459 Holz. Theresa Popp ließ sich dadurch jedoch nicht beeindrucken und zog ihr Spiel durch und hatte mit 446 Holz nur knapp das nachsehen.

32 Holz Rückstand war nun die Aufgabe für das Schlußpaar. Doch auch hier lief es nicht anders als bei dem Rest der Mannschaft. Marion Thomann blieb auch unter ihren Möglichkeiten, erzielte aber denoch gute 452 Kegel. Annalena Rimane ließ jedoch nicht locker und erspielte 451 Holz. Auf der anderen Seite zeigte die Neustädterin Kathrin Klose Kegeln vom Feinsten und bewies einmal mehr ihre Klasse. Mit hervorragenden 506 Kegeln ließ sie nicht nur der Dittelbrunnerin Sabine Gebauer (428) den Hauch einer Chance, sondern sicherte sich auch die Tagesbestleistung.

2641:2750 und ein  Minus von deutlichen 109 Kegeln war der heutige Endstand. Die Heimmannschaft blieb deutlich unter ihrem Können und somit haben die Gäste verdient gewonnen. Nun heißt es für die kommende Woche, Wunden lecken und dann mit neuem Mut und Motivation in das kommende Auswärtsspiel nach Kipfenberg. Auch eine Niederlage gehört mal dazu, man darf sich davon nur nicht vom Weg abbringen lassen.



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