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Was die Statuten, die Finanzen und der Wirbel um Neu-Ulm sowie Verletzungen alles verursachen

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MAINZ / BAD KÖNIGSHOFEN – Es soll Fans geben, die sich in der Geschäftsstelle des Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen über den Modus der Playoffs erkundigen, nach dem die Halbfinals und das Finale um die Deutsche Meisterschaft ausgespielt werden. Einige haben sogar schon Karten reservieren lassen.

Nach der 0:3-Niederlage des vermutlich einzigen Konkurrenten um Platz 4 Mühlhausen in Mainz vergangenen Sonntag besteht wieder Gleichheit nach Minuspunkten. Hätten die Thüringer tags zuvor nicht gegen eine geschwächte Borussia Düsseldorf mit den angeschlagenen Timo Boll und Kai Stumper 3:0 gewonnen, wären die Königshöfer jetzt schon Vierter. Für Freitag, den 14. April gibt es sogar schon Bestellungen für die Shakehands-Arena. Am letzten Spieltag der Saison werden alle elf Spiele zur selben Zeit (19 Uhr) ausgetragen. Da ist der Post SV Mühlhausen im Grabfeld zu Gast. Bis dahin kann alles schon entschieden, aber auch alles noch möglich sein.

Bis dahin heißt es, beginnend diesen Sonntag (16.30 Uhr) in Mainz, am 19. März gegen Saarbrücken und am 10. April in Bergneustadt Schritt für Schritt zu tun, wobei jeder einzelne der vollsten Konzentration bedarf. Apropos FSV Mainz 05, da war doch was. Das Heimspiel gegen den damaligen und heutigen Tabellenletzten wurde mit 1:3 verloren. Während der Königshöfer Japaner Yukiya Uda gegen den Luxemburger, vergleichsweise Nobody, Luka Mladenovic verlor, gewann der Mainzer Japaner Yuto Muramatsu beide Einzel, gegen Kilian Ort und Bastian Steger. Und die vermeintliche Überraschung, vor der jeder Insider gewarnt hatte, war perfekt. Mainz, heute immer noch Letzter mit 8:28 Punkten, konnte nur dann gewinnen, wenn der Materialspieler Muramatsu seine zwei Einzel gewann. Von den 27 gewonnenen Einzel-Punkten holte er allein 17 (Bilanz 17:4), die anderen Putuntica (4), Mladenovic (5) und Rossi (1). Er ist der alles überragende Spieler, den sich Saarbrücken schon längst geangelt hat für die nächste Saison.

Wie sieht der Restspielplan des Post SV Mühlhausen aus? Der aktuell Vierte spielt vor dem möglichen großen Saisonfinale in Bad Königshofen noch gegen Bergneustadt (A) und Ochsenhausen (H). Stand heute haben es also beide noch selber in der Hand, die Playoffs zu erreichen. Stünden beiden Kontrahenten ihre unter Vertrag stehenden Spieler immer gesund und fit zur Verfügung, gäbe die Nadel klar den Ausschlag zugunsten der Grabfelder. Doch die zeigt bei Uda tendenziell an, dass er vermutlich überhaupt nicht mehr auftaucht. Demnach wäre seine Verpflichtung bei der Teilnahme an sechs von 22 Spielen mit neun Einzeln und 2:7-Bilanz der erste Reinfall in zehn Jahren Profi-Tischtennis im kleinsten Bundesliga-Club. Und dennoch steht das Team so gut da wie nie zuvor vier Spieltage vor Saison-Ende.

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Wie sehr die Sportart ohne Körperkontakt neben den Kopf auch den Körper fordert und strapaziert, belegen viele und langwierige Verletzungen bei vielen Teams. Betroffen davon war Mühlhausens Steffen Mengel, ist aber rechtzeitig wieder fit. Wie es um Kilian Ort aussieht? Da hofft man von Woche zu Woche. Die Strapazen mit Weltreisen von einem Turnier zum anderen, das ganze Drumherum, zwischendurch der in schmale Zeitfenster gedrängte Liga-Spielplan und harte Trainings-Umfänge fordern den Körper und fördern Verletzungen.

Was sich in den letzten Tagen rund um den TTC Neu-Ulm tat, begünstigt den Tabellenletzten FSV Mainz 05 gravierend. Neu-Ulm, der Bundesliga-Verein aus der Retorte, verschwindet so urplötzlich aus der TTBL, wie er vor drei Jahren aufgetaucht ist. Die „Ulmer“, so sieht es von außen aus, wollten sich ihre Regeln selber machen. Sie wurden sanktioniert und ziehen sich nun im Groll aus der Liga zurück, stellen keinen Lizenzantrag für 2023/24, sind erster (freiwilliger) Absteiger. Und jetzt das Kuriosum: Sie werden nach den derzeit gültigen Regeln des DTTB und der ETTU nur noch in der Championsleague spielen, ohne einer Liga anzugehören – wenn sie nur genug Geld dafür auf den Tisch legen.

Hieße doch in letzter Konsequenz, dass etwa Burglauer oder Leutershausen, hätten sie denn den entsprechenden Sponsor, auch Championsleague spielen dürften. Was hat nun Mainz damit zu tun? Da aus der 2. Bundesliga kein Verein Lizenzantrag für die TTBL gestellt hat, also keiner aufsteigen will, bleibt Mainz Bundesligist, die Sollzahl der Liga wird mit elf Clubs sogar unterschritten. Gut für Mainz, schade für den attraktiven Sport, gut, dass für den TSV Bad Königshofen die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt – wahrscheinlicher, wenn man in Mainz gewinnt.

Tischtennis-Bundesliga (TTBL)
Sonntag, 05. März, 16:30 Uhr:
1. FSV Mainz 05 – TSV Bad Königshofen

Rudi Dümpert für Rhön1.News



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