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„Wenn Bad Königshofen alles gewinnt und …“: Die Tür zu Play-Off-Platz 4 ist noch einen Spalt offen

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BAD KÖNIGSHOFEN / GRÜNWETTERSBACH – Diese vierte Saison in der 1. Bundesliga wird in die Vereinshistorie des TSV Bad Königshofen eingehen als die, in der man so nah wie nie an den Play-Off-Plätzen dran war. Oder als jene, in der man es auf den letzten Drücker doch noch schaffte, in diese Endausscheidung der besten Vier um die deutsche Meisterschaft einzuziehen. Auf jeden Fall als die bis dahin beste der vier Runden in der deutschen Elite-Liga.

Schlussendlich gehört der TSV zu den zwölf Vereinen in Deutschland, die überhaupt noch Tischtennis spielen durften in dieser Zeit, wenn auch ohne Zuschauer. Umso erstaunlicher aus zwei Gründen: Erstens, weil man seinen Spitzenspieler Mizuki Oikawa abgeben musste, aus humanitären, sozialen, ja sogar aus familiären Gründen. Gleichwertiger, bezahlbarer Ersatz konnte nicht gefunden werden. Zweitens, weil man zuvor das von allen Gegnern gepriesene beste Publikum der Liga hinter sich wusste, das für den einen oder anderen Punkt immer gut gewesen sein soll.

Was die Kombination mit Oikawa und mit Publikum ergeben hätte, bleibt für immer Spekulation. Nach der unerwarteten Niederlage in Grenzau (2:3) und der erfolgreichen Rückmeldung zwei Tage später gegen Mühlhausen (3:1) ist die Tür zu den Play-Offs immer noch einen Spalt offen, wenn auch einen winzigen. Jürgen Halbig, der versierte Hallensprecher in der Shakehands-Arena, selber ehemaliger Bayernliga-Spieler beim TSV, von Berufs wegen (Prokurist in einer Bank) mit scharfen Analysen vertraut, hat so lange in die Glut der Hoffnungen geblasen, bis er wieder ein Feuerchen entfacht hatte. Drei Teams haben ihren Platz in der Frankfurter Fraport-Arena so gut wie sicher: Düsseldorf ganz, Saarbrücken und Ochsenhausen fast. Fünf haben noch Chancen auf Platz 4. Halbigs Analyse in seiner Mail an das Organisationsteam: „Wenn ich tippen müsste, würde ich auf uns oder Grünwettersbach setzen. Die geringsten Chancen sehe ich für Mühlhausen und Bergneustadt.“

Nun ist das so eine Sache mit Halbig und seinen Prognosen, wenn er das Mikro in der Hand hat in der Arena. Da ist er ein Meister der Stimmungsmache, Positivdenker und Superoptimist. Da benutzt er viel den Wenn-Dann-Konjunktiv, so auch bei seiner Berechnung zur Endphase der TTBL. Grünwettersbach habe die beste Ausgangslage, die wenigsten Minuspunkte, das beste Spielverhältnis, aber ein sehr schweres Restprogramm. Das schwerste habe Mühlhausen, ein leichtes Neu-Ulm mit drei Heimspielen, einem auswärts. Das kann Bad Königshofen am letzten Spieltag aber selber regeln. Ein schweres Restprogramm und das schlechteste Spielverhältnis habe Bergneustadt.

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Nur noch drei Spiele hat der TSV „und die müssen gewonnen werden, basta.“ Das ist schwer, aber nicht unmöglich und es geht gegen zwei direkte Konkurrenten. Das einzige Team, das es selbst in der Hand hat, ist Grünwettersbach. Das heißt, die Steger, Ort, Zeljko und Salifou können/müssen am Sonntag den ersten Strich durch die Rechnung der Karlsruher machen. Wobei diese Halbig´schen Konjunktive den Spielern am besten gar nicht unter die Augen und zu Ohren kommen. Denn der Druck vor Grenzau ist ihnen gar nicht gut bekommen. Während sie sich, als er weg schien, zwei Tage später gegen Mühlhausen wieder in gewohnter Klasse präsentierten. Andererseits betonen sie immer, dass Druck zu ihrer Sportart gehört wie Schläger, Ball und Netz.

Bereits dieses letzte Heimspiel der Saison 20/21 am Freitagabend gegen Bad Homburg wird schwer genug. Man weiß, dass man im Hinspiel (3:2) mit einem blauen Auge davon gekommen ist. Selbst Bastian Steger, der gegen Katsman (19) und Tsuboi (35) jeweils über fünf Sätze gehen musste und gegen Katsman den zweiten und fünften mit 13:11 gewann. Kilian Ort verlor gegen Sipos (20), Salifou gegen Tsuboi und Ort/Zeljko holten das Doppel aus dem Feuer. Diesmal ist mit Maxim Grebnev (19) anstelle von Tsuboi zu rechnen. Die drei Jungspunde mussten mehrere Spiele mit 2:3 abgeben und viel Lehrgeld bezahlen. Doch ihnen gehört die Zukunft, wo auch immer. Katsmann hat bereits in Neu-UIm unterschrieben.

In die Zukunft hat auch Grünwettersbach bereits investiert. Den Pokalsieger 2020 verlässt zwar Dang Qiu Richtung Düsseldorf. Doch Wang Xi (37) bekam einen Vertrag „über unbestimmte Zeit, die er selber bestimmen kann.“ Aus Düsseldorf holte man Ricardo Walther zurück. Manager Armin Werner band Deni Kozul und Tobias Rasmussen mit längerfristigen Verträgen. Für den ASV wie den TSV geht es am Sonntag vermutlich schon (wieder) um alles oder nichts im Rennen um Play-Off-Platz 4. Es ist der vorletzte Schritt dieser Saison.

Die fünf Aspiranten um Play-Off-Platz 4:

Verein
Minuspunkte
Spielverhältnis
Gegner
18. Spieltag
19. Spieltag
21. Spieltag
22. Spieltag

Grünwettersbach
-14
+9
Bremen (A)
Bad Königshofen (H)
Düsseldorf (A)
Mühlhausen (H)

Neu-Ulm
-16
+2
Ochsenhausen (A)
Grenzau (H)
Fulda (H)
Bad Königshofen (H)

Bergneustadt
-16
0
Mühlhausen (A)
Saarbrücken (H)
Grenzau (A)
Ochsenhausen (H)

Bad Königsh.
-18
+3
Bad Homburg (H)
Grünwettersbach (A)
schon gespielt
Neu-Ulm (A)

Mühlhausen
-18
+2
Bergneustadt (H)
Düsseldorf (A)
schon gespielt
Grünwettersbach (A)

(Der 20. Spieltag wurde vorverlegt und ist bereits absolviert)

Tischtennis-Bundesliga:
Freitag, 19. Februar, 19 Uhr:
TSV Bad Königshofen – TTC OE Bad Homburg
Sonntag, 21. Februar, 15 Uhr:
ASV Grünwettersbach – TSV Bad Königshofen

Text und Fotos: Rudi Dümpert für SW1.News



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