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Wieder ein Rückschlag in Grenzau, aber weiter alle Chancen für Bad Königshofen

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GRENZAU / BAD KÖNIGSHOFEN – Die Heimniederlagen von Ochsenhausen und vor allem Mühlhausen an diesem 16. Spieltag der Tischtennis-Bundesliga lassen vorne weiter alles zu, was den Play-off-Platz vier betrifft. Sollte der TSV Bad Königshofen daran scheitern, dann würde man am Ende der Saison letztlich vermuten können, dass die Gegner aus dem Keller die Schuld haben.

Wobei es einen echten Keller so richtig gar nicht gibt. Selbst der zweite Abstiegsplatz elf ist gerade mal sechs Punkte entfernt von den Grabfelder, die am Montagabend beim Zehnten in Grenzau schon ganz gerne gewonnen hätten. Doch der Gegner, der TTC Zugbrücke, ist halt nunmal gut in Form.

Einzel eins verlor Filip Zeljko nicht unerwartet mit 1:3 Sätzen gegen Yi-Hsin Feng. Im Duell der Altmeister glich Bastian Steger mit einem knappen 3:2 gegen Patrick Baum aus. Nun lag es nach der Pause an Kilian Ort, der gegen Maciej Kubik zwar einen 1:2-Rückstand mit einem dramatischen 14:12 im vierten Satz ausglich. Den letzten aber verlor er mit 11:13.

Nich war alles drin, doch dann hätte Steger nun Feng schlagen müssen, um das Doppel entscheiden zu lassen. Den ersten Satz gewann er auch klar mit 11:6, in den drei folgenden aber setzte sich der Grenzauer zunehmend deutlich durch. Und so hatten die Hoffnungen der Unterfranken am mittelspäten Montagabend einen Dämpfer erlitten.

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Doch halt: Bad Königshofen ist mit 18:14 Punkten gleichauf mit Mühlhausen, reist als Fünfter nun zunächst am 17. Spieltag zum ASV Grünwettersbach. Das ist der Tabellenachte, der 14:18 Punkte aufweist, der sicher auf Augenhöhe mit dem TSV spielen wird. Kommenden Sonntag, den 12.Februar, wird es ab 16.30 Uhr sicher wieder spannend…

Hier noch der ausführliche Bericht von KÖN-Insider Rudi Dümpert:

Bad Königshofen scheitert erneut in Grenzau

Ob das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft Sperrzone für den TSV ist?

Nicht zum ersten Mal stellte der TTC Zugbrücke Grenzau als Kellermannschaft dem Play-off-ambitionierten TSV Bad Königshofen in dem Moment ein Bein, als der nicht nur ganz nahe dran, sondern tatsächlich für einen Tag Tabellenvierter war. Durch Mühlhausens Heimniederlage gegen Werder Bremen am Sonntag rutschte man in diese anscheinend „verbotene Zone“ der kommenden Halbfinalisten um die Deutsche Meisterschaft.

Der überragende Matchwinner bei den Westerwäldern war der 20-jährige Taiwanese Feng Yi-Hsin mit zwei Einzelsiegen gegen Filip Zeljko und in einem hochklassigen Match gegen Bastian Steger. Weil Kilian Ort gegen den Polen Maciej Kubik dem Druck einmal nicht standhielt und verlor, kam man über den einen Sieg von Steger gegen Patrick Baum zum 1:1-Ausgleich nicht hinaus.

Apropos Druck: In diesem Montagabend-Spiel traf negativer auf positiven Druck, wobei sich der abstiegsgefährdete Vorletzte mit den zwei unbekümmert aufspielenden Jungspunden Feng (20) und Kubik (19) gegen Steger (41) und Ort (26) durchsetzte. Dabei schien der Aufstellungspoker von Coach Itagaki gelungen, weil Zeljko im Eröffnungseinzel auf Feng traf, den er im Hinspiel im noch mehr entscheidenden Spiel vier mit 3:2 besiegt hatte. Doch Feng spielt gegenwärtig in weit besserer, in Topform, holte sich in der Liga den sechsten Sieg in Serie und überließ Zeljko nur den zweiten Satz – durch zwei unerreichbare Kantenbälle hintereinander von 10:10 zum 10:12. Im vierten das umgekehrte Bild. Filip führte schon 9:4, hatte Satzball und verlor dennoch.

Wer diesem Spiel vorentscheidende Bedeutung zugemessen hatte, sollte Recht behalten. Doch zunächst stand Bastian Steger gegen Patrick Baum, seinen alten Kumpel aus der Nationalmannschaft und Düsseldorfer Zeit, „Basti“ gegen „Patti“, in der Verantwortung. Zwei international verdiente Spieler: Geballte TT-Erfahrung und -Intelligenz am Tisch, spritzig gebliebene 35- bzw. 41 Lenze jung, die bei jedem Spielstand und allen uneindeutigen Bällen fünf Sätze lang fair und ehrlich miteinander umgingen. Dann war Stegers Mission Teil eins erfüllt: 3:2 und Ausgleich zum 1:1.

Manchmal wünschte man Kilian Ort, er hätte kein gar so gutes Gedächtnis, das ihm dient mit Gutem und Schlechtem aus der Vergangenheit, differenziert bis ins kleinste Detail. Dass er diesem Maciej Kubik am liebsten aus dem Weg gehen würde, weil er sich bei der letzten internationalen Begegnung (4:3) so schwer getan habe, wünschte er sich, obwohl er von den Bilanzen der ganz klare Favorit war. Doch die zählen ab 0:0 im ersten Satz nicht mehr: Da gibt eins plus eins noch lange nicht zwei, wenn wer wie zu wem von der Spielanlage her passt oder nicht. Dem zuletzt in Hochform spielenden Königshöfer Protagonisten war sein großer Respekt vor dem jungen Polen anzusehen – und er war sowohl berechtigt, als auch hinderlich. Es wurde das Spiel der kurzen Ballwechsel, die es zu keinem besonders guten werden ließen.

Da waren ja auch noch die ungeliebte Halle, die stumpfen Tische und der rutschige Boden, womit aber alle zurechtkommen mussten. Im vierten Satz wehrte „Killy“ zwei Matchbälle ab und verwandelte seinen dritten Satzball zum 14:12. Im fünften das brutale Gegenteil: Da hatte er selber vier Matchbälle, führte 10:7 und 11:10, verlor mit 11:13 und floh total frustriert aus der Halle. Dieser Punkt, wahrscheinlich für den Auswärtssieg eingeplant, war schon mal weg.

Hätte er gewonnen, hätten der Sieg und die Zementierung von Platz vier gewunken. Keine Frage, es war ein Duell auf Augenhöhe. Den Unterschied machten die vermeidbaren Fehler. Wenn man so will, stellte sich Ort in den entscheidenden Momenten des fünften Satzes selber ein Bein. Indem er offensichtlich und früh erkennbar ganz tief seine Rückhand umlief, wobei in seiner Vorhand Polen offen war, eine Einladung für Kubiks unerreichbaren Rückhand-Drücker. Davor hätte ein Timeout behüten können, das aber längst vergeben war – zweiter Rückstand, wie so oft bei Königshöfer Siegen.

Blieb also das Ultimatum Steger gegen Feng, das der Basti glanzvoll (11:6) eröffnete, um dann die nächsten zwei Sätze denkbar knapp und unglücklich zu verlieren. Keine Frage, es war großer, sehr großer Sport – von beiden. Im zweiten Satz wehrte Steger ein 7:10 ab, musste dann mit einem eigenen Aufschlagfehler und einem Rückschlagfehler das 10:12 schlucken – und erst mal verdauen. Im dritten kam er nach 7:10 bis auf 9:10 heran, lag beim 9:11 ausgerutscht auf dem glatten Geläuf, fast symbolisch, am Boden. Denn nur im vierten war Feng mit phänomenaler Leichtigkeit bei den Hochgeschwindigkeits-Ballwechseln der erkennbar Bessere. Das letzte Wort in Sachen Play-off-Platz sollte damit aber noch nicht gesprochen sein.

TTC Zugbrücke Grenzau – TSV Bad Königshofen 3:1
Yi-Hsin Feng – Filip Zeljko 3:1
(11:5/10:12/11:9/12:10)
Patrick Baum – Bastian Steger 2:3
(8:11/11:5/9:11/11:9/5:11)
Maciej Kubik – Kilian Ort 3:2
11:5/9:11/11:9/12:14/13:11)
Feng – Steger 3:1
(6:11/12:10/11:9/11:6)
Zuschauer: 200



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