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„Ottmar Hörl – Plan B“: Neue Ausstellung von Kunsthalle, Kunstverein und Sparkassengalerie Schweinfurt bis 26. Juni

Keiler Helles

SCHWEINFURT – Seit vielen Jahren verblüfft Ottmar Hörl die Welt mit immer neuen skulpturalen Bildfindungen. Die Installation „Jeder gegen jeden“ 2019 im Innenhof der Kunsthalle realisiert, ist den Besuchern noch in frischer Erinnerung. Nun widmet die Kunsthalle Schweinfurt dem renommierten deutschen Konzeptkünstler vom 8. April bis 26. Juni 2022 eine umfangreiche Einzelpräsentation – und zwar an drei Ausstellungsorten zeitgleich.

Neben der Kunsthalle Schweinfurt sind Arbeiten auch im Kunstverein Schweinfurt und in der Sparkassengalerie Schweinfurt zu sehen.

In dieser Dichte einmalig, wird nun ein besonderer Blick in das vielschichtige Schaffen des Künstlers geboten. Bekannt durch Großprojekte mit seriellen Skulpturen im öffentlichen Raum, hat Hörl seit über 40 Jahren Generationen von Menschen mit seinem interdisziplinären, partizipatorischen Ansatz bewegt. Hörl propagiert keinen bestimmten Stil, bevorzugt kein bestimmtes Material. Er arbeitet stets kontextbezogen und zielt dabei vor allem auf die Weiterentwicklung von Individuum und Gesellschaft durch die Erkenntnismöglichkeit von Kunst.

“Ich will als Künstler nicht eine bestimmte Form als gut vorstellen, sondern durch die Arbeit Impulse setzen. Im Idealfall können sich daraus bei den Menschen veränderte Denk-, Seh- und Verhaltensweisen entwickeln. Das wäre dann vielleicht die Kunst.“ So hat er weltweit unzählige Diskurse angestoßen.

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In Schweinfurt verhandelt der Künstler einen ganzen Komplex aktueller Fragestellungen. Der übergreifende Titel „Plan B“ verweist dabei als subversive vielschichtige Metapher auf das Prinzip des Schöpferischen, das Prinzip der Flexibilität, das Prinzip der Hoffnung. Mit der speziell für die Kunsthalle neu geschaffenen Skulpturen-Installation „Gewissen der Welt“ wird die Idee der Veränderung und Weiterentwicklung der Welt durch die Entschlossenheit eines einzelnen Menschen thematisiert.

Copyright: Hartmut Nägele

Mit Greta Thunberg hat Hörl sich dabei erstmals von einer noch lebenden Person inspirieren lassen. Als ikonische Figur ist sie DIE Initialzündung der aktuellen weltweiten Bewegung und Auseinandersetzung mit einem der dringlichsten Menschheitsthemen überhaupt: dem Klimawandel.

Zu sehen ist ferner eines der Schlüsselwerke aus Hörls Œuvre, „Die Rede an die Menschheit“. Es handelt sich um ein Werk, das sich seit vielen Jahren stetig weiterentwickelt, das sozusagen „in progress“ ist, wie der Künstler erläutert: „Rede an die Menschheit wurzelt zutiefst in den Prinzipien von Demokratie und Solidarität.

Sie ist die Vergegenständlichung des Entwurfs einer globalen, überparteilichen Idee – jenseits jeglicher Ideologie, Egoismus, Arroganz und Dominanz ökonomischer Interessen. Es geht dabei um die Vorstellung, dass entsprechend kompetente und verantwortliche Experten von Zeit zu Zeit eine Rede an die gesamte Menschheit halten würden – eine Rede, ausgehend von einer vernunftbasierten Erkenntnis- und Faktenlage über den tatsächlichen Zustand der Welt, eine Rede in Form einer Zusammenfassung aller relevanten Probleme, die gelöst werden müssen, um gemeinsam das Überleben der gesamten Menschheit zu gewährleisten.

Eine Rede als ein glaubwürdiger Appell, damit sich jedes Individuum persönlich angesprochen fühlt, Verantwortung für die Umwelt und das Überleben kommender Generationen zu übernehmen, zu handeln, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Die Arbeit stellt die dringende wie zeitlos aktuelle Frage, warum wir Menschen trotz Kenntnis von Faktenlagen nicht das Notwendige tun? Sie ist eine Metapher für das Potenzial menschlichen Bewusstseins und gesamtgesellschaftlicher Weiterentwicklung, ist Appell und Hoffnung zugleich.“

Weitere Installationen eröffnen darüber hinaus die Auseinandersetzung mit der Idee einer noch offenen Zukunft. In diesem Sinne darf man also gespannt sein. Also
hingehen und anschauen!

8. April bis 26. Juni 2022 in der Kunsthalle Schweinfurt, dem Kunstverein Schweinfurt und der Sparkassengalerie Schweinfurt

Ein begleitender Ausstellungskatalog ist ab Mai 2022 im Museumsshop verfügbar.

Weitere Informationen: www.kunsthalle-schweinfurt.de und https://www.ottmarhoerl.de/

Ausstellung „Ottmar Hörl – Plan B“
8. April bis 26. Juni 2022 in der Kunsthalle Schweinfurt, dem Kunstverein Schweinfurt und der Sparkassengalerie Schweinfurt

BEGLEITPROGRAMM

Donnerstag, 12. Mai, 19 Uhr, Kunsthalle Schweinfurt
Kabarett mit René Sydow mit seinem Programm „Heimsuchung“

Nicht nur Ottmar Hörl und die bildenden Künste befassen sich mit Politik und Gesellschaft, auch die auf der Bühne werden diese Themen immer wieder verhandelt: So auch bei Kabarettist René Sydow. Sein viertes Programm sollte gleichzeitig sein heiterstes werden. Ein fröhliches Feuerwerk der Boshaftigkeit gegen Politiker, Prominenz und Political Correctness. Doch leider steht auch noch die „Heim-Suchung“ für den eigenen Opa an und angesichts des aktuellen Pflegenotstands gibt es zumindest aus privater Sicht keinen Anlass zur Heiterkeit.

Wie können wir in Würde altern? Was ist ein Menschenleben überhaupt wert? Und sind das nur private Fragen oder ist das Private doch politisch? Ist das noch Kabarett oder geht es schon um Leben und Tod? Und warum ist dieser Abend trotzdem so erschreckend lustig geworden?
Kosten: 25 Euro

So 01. Mai, 14:30 Uhr – 15:30 Uhr
Öffentliche Führung: Individuum und Gesellschaft“ – Ottmar Hörl im Blick – mit Karla Wiedorfer
Kosten: 2,50 Euro Führungebühr zzgl. Eintritt

So 08. Mai, 14:30 Uhr – 15:30 Uhr
Öffentliche Führung: „Denkanstöße?“ – Fragen und Gedanken zur Ausstellung
Ottmar Hörl Plan B – mit Anne Heß
Kosten: 2,50 Euro Führungebühr zzgl. Eintritt

So 15. Mai, 11 – 16 Uhr, Kunsthalle Schweinfurt – EINTRITT FREI
Internationaler Museumstag 2022
Bastelaktion „Schweinfurter Gesichter“ – in Anlehnung an Ottmar Hörls Skulpturen und Führungen „Plan B“ – politische Statements zur Kunst

So 22. Mai, 14:30 Uhr – 15:30 Uhr
Öffentliche Führung: „Die großen Fragen der Menschheit in der Kunst?“ – mit Tina Hock
Kosten: 2,50 Euro Führungebühr zzgl. Eintritt

So 29. Mai, 14:30 Uhr – 15:30 Uhr
Öffentliche Führung: „Rede an die Menschheit“ – Das Politische im Werk Ottmar Hörls – mit Gerhard Peetz
Kosten: 2,50 Euro Führungebühr zzgl. Eintritt

Do 09. Juni, 19 Uhr, Kunsthalle und Kunstverein Schweinfurt
Künstlertalk mit Ottmar Hörl

Sa 11. Juni, 10 – 12 Uhr, Kunsthalle Schweinfurt, Atelier unter den Arkaden
Workshop für Jugendliche ab 12 J. und Erwachsene:
„Symbolfiguren modellieren“ – mit Anne Heß – Begleitprogramm zur Ausstellung „Plan B“ Ottmar Hörl
Eine Symbolfigur zu modellieren, ist eine Möglichkeit, ähnlich wie Ottmar Hörl in seiner Ausstellung „Plan B“, eine Botschaft an die „Menschheit“ zu richten.
Tiere können dabei symbolhaft sein und für Frieden, Stärke oder Klugheit stehen.
In diesem Workshop entstehen mit Ton oder Plastilin unsere eigenen persönlichen Symbolfiguren.

Do 23. Juni, 19 Uhr, Kunsthalle und Kunstverein Schweinfurt
Künstlertalk mit Ottmar Hörl

Weitere tagesaktuelle Informationen und Termine auf der
Homepage unter: www.kunsthalle-schweinfurt.de

ÖFFNUNGSZEITEN

Kunsthalle Schweinfurt und KunstsalonG
Kunsthalle Schweinfurt
Rüfferstraße 4
97421 Schweinfurt
+49 (0)9721 51-4721 (Kasse)
info@kunsthalle-schweinfurt.de
Täglich: 10.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag 10.00 – 21.00 Uhr
Montags geschlossen (feiertags geöffnet)
Jeder 1. Donnerstag im Monat freier Eintritt.
Sparkassengalerie

Montag bis Freitag
9.00 bis 16.30 Uhr

Auf den Fotos:

Ottmar Hörl, Gewissen der Welt, 2022
Foto: Julia Weima

Ottmar Hörl bei der Vernissage am 7.4.22 in seiner Ausstellung „Plan B“ in der Kunsthalle Schweinfurt
Foto: Peter Leutsch

Porträtfoto Ottmar Hörl
Foto: Hartmut Nägele



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