Anlaufstelle im Landkreis Bad Kissingen: Jugendsucht- und Jugenddrogenberatung „SafeLane“
BAD KISSINGEN – Seit Juli dieses Jahres gibt es im Landkreis Bad Kissingen die Jugendsucht- und Jugenddrogenberatungsstelle unter dem Namen „SafeLane“. Diese richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, die mit Suchtproblemen, wie beispielsweise illegalen Drogen oder Verhaltenssüchten, zu kämpfen haben. Durch die Förderung des Landkreises und der Zusammenarbeit zwischen dem Caritasverband f. d. Lkr. Bad Kissingen e.V. und dem Verein KIDRO e.V. ist ein Angebot entstanden, das Beratung und Streetwork miteinander vereint und so jungen Menschen Unterstützung bietet.
Zwei Ansätze für individuelle Unterstützung
„SafeLane“ will Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen helfen und verfolgt dabei zwei verschiedene Ansätze. Der Verein KIDRO e.V. bringt seine Erfahrung in der aufsuchenden Streetwork-Arbeit ein. Diese Methode erlaubt es der Mitarbeiterin Laura Kramer, direkt in das Lebensumfeld der Jugendlichen einzutauchen. Dabei versucht sie, Kontakt niedrigschwellig aufzubauen, indem sie beispielsweise übliche Aufenthaltsorte wie Parks, Einkaufszentren oder Bahnhöfe besucht. Das Ziel ist es, den Jugendlichen in ihrem Alltag zu begegnen und Vertrauen aufzubauen, um den Weg in die Beratungsstelle zu vereinfachen.
Die Sozialarbeiterin der Caritas, Vanessa Bartzsch, setzt hingegen auf ein Beratungsangebot in den Räumen der Beratungsstelle. Kinder und Jugendliche können an diesen sichereren Ort kommen, um dort gezielte Hilfestellungen und Beratung zu erhalten. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit, Gespräche in Bad Brückenau, Hammelburg, Münnerstadt und Wildflecken wahrzunehmen. Dieses Angebot richtet sich an junge Menschen, die ein problematisches Suchtverhalten oder einen gefährdenden Umgang zeigen. Dabei kann es sich um Drogen (Tabak, Vapes, Alkohol, Cannabis, Medikamente,…), starken Medienkonsum (Gaming, Social Media, Glücksspiel) oder auch um ein auffälliges Ess- oder Kaufverhalten handeln.
Ein Fallbeispiel aus der Praxis
Wie die Arbeit von „SafeLane“ aussehen kann, zeigt das Beispiel von Michelle, einer 15-jährigen Schülerin. Michelle hatte in den letzten Monaten immer häufiger illegale Drogen konsumiert und sich von der Familie zurückgezogen. Ihre Noten sanken, und sie verlor jegliche Motivation. Zufällig ist sie unterwegs mit Freunden auf die Streetworkerin von KIDRO e.V. gestoßen. Nach einigen Wochen des sporadischen Kontakts wagte Michelle den Schritt und vereinbarte einen Termin. Nach diesem bemerkte Michelle, dass ihr die Beratung dabei hilft, über ihre Probleme zu sprechen. Daraufhin traute sie sich, einen Termin bei der Sozialarbeiterin der Caritas zu vereinbaren und anschließend sogar weitere wahrzunehmen.
In den Gesprächen erkannte Michelle, dass der Konsum als Lösung für ihren Stress in der Schule und die Probleme zu Hause diente. Die Beraterin half ihr dabei, erste alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Mittlerweile besucht Michelle die Beratungsstelle regelmäßig.
Unterstützung für Kinder und Jugendliche in schwierige Zeiten
„SafeLane“ bietet Kindern und Jugendlichen wie Michelle einen Ort für Unterstützung in schwierigen Zeiten. Durch die Kombination aus Streetwork und klassischer Beratung kann auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen individuell eingegangen werden. KIDRO e.V. und die Caritas setzen damit ein Zeichen für die Unterstützung junger Menschen im Landkreis. Sie bieten nicht nur Hilfe bei akuten Suchtproblemen, sondern haben auch offene Ohren für einhergehende Probleme wie beispielsweise familiäre Konflikte und Jugendthemen.
Für alle Kinder und Jugendlichen, die das Gefühl haben, ihren Konsum oder ihr Verhalten nicht mehr im Griff zu haben, für die Schule/Freunde/Familie unwichtiger geworden sind und die jemanden zum Reden brauchen, ist „SafeLane“ eine wertvolle Anlaufstelle. Das Angebot ist kostenfrei und vertraulich.
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